Umweltminister Thorsten Glauber zeichnete die Grundschule für ihr wiederholtes besondere Engagement zur nachhaltigen Verbesserung der Schulumwelt mit dem Prädikat „Umweltschule in Europa 2019“ aus. Die Ehrung ist ein Zeichen für den Erhalt und der Pflege wichtiger Lebensräume von Tieren und Pflanzen und dem achtsamen Umgang mit der Natur. Da kein Schulvertreter bei der Auszeichnung, im übrigen die einzige im südöstlichen Landkreis Neustadt, anwesend sein konnte, wurde die Urkunde und das grüne Banner nachgereicht.
Die Schülervertreter Sophie Rauch, Lorenz Kleber und Mia-Sophie Gawel aus den drei Klassen präsentierten gemeinsam mit stellvertretender Schulleiterin Alexandra Reber das grüne Banner und die Urkunde. Am Projekt beteiligt war die gesamte Schulfamilie der um Schulleiterin Katharina Merther, die sich derzeit in Mutterschutz befindet.
Die Schüler pflegten Biotope, pflanzten Bäume, bauten Nisthilfen, kümmerten sich um ein Bienenvolk, verkosteten den schuleigenen Honig und das selbst hergestellte Apfelmus. Biologie scheint bei den Kindern eines der Lieblingsfächer zu sein. Die Kinder verstanden es, Themen wie biologische Vielfalt, Klima- oder Umweltschutz und Nachhaltigkeit in Projekten zu vereinen.
Bis zur Auszeichnung als Umweltschule standen einige Aktionen vermengt mit dem Ideenreichtum der Lehrer und Schüler auf dem Schulplan. Gemeinsam mit dem Imkerverein wurde die Entwicklung eines Bienenvolkes von leeren Waben bis zum Honigschleudern aktiv begleitet. "Die Kinder erhielten nicht nur einen Einblick in die Arbeit der Imkerei, sondern erfuhren bei der Verkostung, das man in der Region viele Produkte selbst herstellen und vermarkten kann", betonte Reber.
Mit einem Insektenhotel schafften die Kinder mit ihren Klassenleiterinnen nicht nur einen Lebensraum für eine Vielzahl an kleinen Lebewesen, sondern lernten aufgrund der verschiedenen Bewohner die bunte Welt der artenreichsten Klasse der Gliederfüßer kennen und schätzen. In einem Klassenzimmer wurde mit Brennnesseln, einer weniger beliebten, aber besonders für Kleintiere wertvollen Futterpflanze, ein kleiner Fuchs aufgezogen. Dabei handelte es sich nicht um den schlauen Reineke, sondern die Kinder fütterten bis zum Verpuppen eine kleine Raupe und beobachteten beim Schlüpfen eines kleinen Schmetterlings die Entstehung neuen Lebens. Der bunte Edelfalters wurde anschließend die Freiheit geschenkt.
Durch die Reduzierung des Pflasters im Pausenhof durften auf der kleinen Wiese Wildblumen und Kräuter wachsen. Ein Projekt der Arbeitsgemeinschaft „Natur“ war der Bau einer Kräuterspirale und eines Hochbeets. Die Schüler brachten Pflanzen aus den Gärten der Eltern mit. Nach fleißigem Gießen wurden sie für die Schulküche geerntet. Viel Spaß bereitete das Anlegen und die Pflege einer Streuobstwiese mit Hausmeister Stefan Frölich.
In einem Wurzelstock nisteten sich Insekten und Eidechsen ein. Ins Projekt mit eingebunden wurde auch die Eslarner Ganztagsschule (EGS), die im Frühjahr aus gereinigten Milchtüten Vogelfutterhäuschen bastelte und diese mit Schulleiterin Merther an Bäumen im Pausenhof aufhängten. Die Kinder beobachteten und bestimmten die Vögel. Nicht zuletzt kochte die EGS aus den Äpfeln vom Schulobstgarten Apfelmus.
Wie der Mensch im Einklang mit der Natur leben kann und wie wichtig eine gesunde Natur beispielsweise mit Regenwürmern ist, verdeutlichte Abfallberater Peter Hägler vom Landratsamt. „An unserer Schule finden während eines Jahres noch viele weiteren Aktivitäten zu den Themen Flora und Fauna statt. Der verantwortungsvolle Umgang mit der Natur ist wertvoller Beitrag für eine nachhaltige Schulentwicklung“, fasste Reber zusammen.
Zum Schutz der Umwelt und zur Bewältigung des Klimawandels werden alle Menschen, vor allem die Jüngeren gebraucht. „Denn nur wenn alle Zusammenarbeiten können die Herausforderungen des Klimawandels gemeistert werden. Ein Vorbild dafür sind die Schüler, deren Engagement Mut macht“, sagte Reber. Die Volksschule zeige, wie man durch Verhaltensänderungen sowie konkreten Umsetzungen zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt beitragen könne. Die Auszeichnung sei aufgrund der erarbeiteten Projekte zu den Themen Umwelt und Nachhaltigkeit berechtigt und nachahmenswert, hieß es aus dem Umweltministerium.
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