Am Tag des offenen Denkmals stand in der Oberpfalz der zweite Zoigltag im Mittelpunkt. Verbunden waren die Zoiglhochburgen Mitterteich, Falkenberg, Neuhaus, Windischeschenbach und Eslarn mit einem kostenlosen Shuttlebus, wodurch jeder Besucher seine eigene Kultur-Tour planen konnte. Interessierte Besucher reisten mit dem Bus, aber auch mit dem Auto quer durch die nördliche Oberpfalz nach Eslarn oder kamen bei herrlichem Sommerwetter mit dem Fahrrad oder zu Fuß aus dem Umland zum Kommunbrauhaus "Biererlebnis".
Wer wollte konnte bei einem Spaziergang vorab die vor Monaten gesegnete Generationen-Skulptur im „Kleinen Hofgarten“ und den „Zoiglbrunnen“ am Rathaus bewundern. Außerdem bot ab 11 Uhr das Zoiglstüberl „Zum Zäpferten“ in Bruckhof hausgemachte Brotzeiten und süffiges Kommunbier, sowie Kaffee- und Kuchen. Am Kommunbrauhaus hatte sich die Marktgemeinde bestens auf den Zoigltag vorbereitet. Zum Frühschoppen gab es noch vor 12 Uhr leckere Weißwürste mit Brezen und musikalische Unterhaltung mit Simon Maier aus Eslarn (Steirische Harmonika) und Johannes Spießl aus Schönsee (Tuba) von "Steirisch Blech". Zum Mittagstisch bereitete sich der SPD-Ortsverein um Vorsitzenden Georg Zierer junior mit 120 Portionen leckerem Kesselfleisch mit Kraut und 200 Paar Bratwürsten bestens auf den Ansturm vor.
Eine Besonderheit in Eslarn war neben Zoiglbier der Ausschank von Königinnenzoigl, der von der 11. Bayerischen Bierkönigin (2021-2022) Sarah Jäger aus Schwandorf in Eslarn gebraut wurde. Nachmittags übernahm "Blech 5ÜNF" die musikalische Unterhaltung. Die Gäste durften sich über Kaffee mit Kuchen und vielfältigen Getränken freuen. Wer Lust hatte, konnte bei Führungen im Museum „Biererlebnis" und im Kommunbrauhaus in die Eslarner Geschichte des "Kommunbiers" eintauchen. Für Führungen im "Landgraf-Bierkeller" am historischen Schloßberg sperrte Bürgermeister Reiner Gäbl mit dem großen Schlüssel die Tür auf. Die Besucher hörten nach dem ausgegebenen Motto "Handwerk, Technik und Industrie" einiges über das Brauen in althergebrachter Weise.
Im Biererlebnis konnte jeder mit allen Sinnen das altüberlieferte Handwerk anhand von Videos, Bildern und ausgestellten Accessoires hautnah erleben. Aber auch im dreigeschossigen noch betriebenen denkmalgeschützten Brauhaus erwartete die Besucher unter anderen eine Lagerhalle, Fachwerkanbau mit Kühlschiff und eine Schrotmühle. Das naturtrübe "Islouer Kommune" ließ die Marktgemeinde als Alleinstellungsmerkmal 2004 vom Deutschen Patent- und Markenamt in München schützen und der Zoigl als Oberpfälzer Spezialität wurde zum Immateriellen Kulturerbe erklärt. Das untergärige, süffige "Kommune", wie es in Eslarn genannt und beliebt ist, wird aktuell in rund 60 privaten Haushalten und in den beiden Zoiglstub´n beim "Strehern" und "Zäpferten" ausgeschenkt.
Eine weitere Besonderheit in der Marktgemeinde ist der 96-jährige Kommunbraumeister Georg Zierer, der seit 1951 leidenschaftlich für das köstliche Kommunbier verantwortlich zeichnet und liebevoll "Fritznschorsch" genannt wird. Der Ehrenbürger lebt nach dem seit Jahrhunderten oberhalb der Tür zum Brauhaus eingemeißelten Spruch: "Jeder Tag ohne Bier ist ein Risiko".
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