Was in München der Salvator oder Triumphator zu sein scheint, ist in der Oberpfalz das beliebte Starkbier und Zoigl. Den lang ersehnten Ruf der Eslarner Freiwilligen Feuerwehr "Starkbierfest in Isling" erhörten zahlreiche Gäste aus nah und fern. Der örtliche Brauch gehört seit Jahrzehnten zum geselligen Jahresprogramm und war nur durch die Coronapandemie gebremst worden.
Nun ging es in der voll besetzten Schulturnhalle aber wieder rund. Die Mitglieder der Feuerwehr hatten alle Hände voll zu tun, um alle Besucher mit Essen und Getränken zu versorgen. "Mit einem derartigen Besuch haben wir nicht gerechnet", stellte Vorsitzender Jürgen Bösl zufrieden fest. Die später eintreffenden, vor allem jüngeren Besucher, waren auch mit Stehplätzen zufrieden.
Humorvolle Fastenpredigt
Für unterhaltsame Stimmung sorgte die Blaskapelle "Schlossberger" unter der Leitung von Albert Grießl. Die bestens aufgelegten Musiker mit ihrem harmonischen Gesangsduo, Lisa Grießl und Norbert Roßmann, zeigten sich spielfreudig. Die Stimmung zum Höhepunkt brachte dann allerdings der knapp einstündige Auftritt von neun Männern der "Islouer Feierwehrkapelln".
Die Musiker überraschten ihren musikalischen Leiter Stefan Karl zu Beginn mit einem besonderen Ständchen und wünschten alles Gute zum Geburtstag. Der absolute Höhepunkt beim Auftritt des "unkoordinierten Haufens" war die deftige, aber humorvoll in Worte verpackte, Fastenpredigt vom "Islouer Feierwehrkommandanten" Fabian Wild. Dieser brachte viele geheime Begebenheiten ans Tageslicht. Nach dem Maskensong folgte für die "Kapelln-Mitglieder" vorsorglich eine allgemeine Impf-Kur-Pflicht.
Auch die mehrmalige Verlegung des Heimatfestes und die feuchtfröhliche Silvesterparty fanden Einzug in die Darbietung. Mit Humor und in Gedichtform erinnerte Wild die drei anwesenden Bürgermeister und Gemeinderäte an so manch knappe Entscheidung. Im wahrsten Sinne des Wortes "heiß her" war es dagegen an der Kartoffellagerhalle gegangen, wo mehrere Feuerwehren bei grimmiger Kälte die "Kartoffeln vorm Verbrennen hindern wollten".
"Starke Rede"
Auch die Spielelandschaft am Atzmannsee und das "bewegliche Auto" am Tillyplatz kamen ins Gespräch. In Verse verpackt wurde der "Rausschmiss" des Musiktreffs und der Fanclubs aus dem Gästehaus aufgrund des Umbaus. Die Fußballanhänger fanden beim "Boderbeck" und in der ehemaligen Eisdiele ein neues Zuhause. Als musikalisches Trostpflaster gabs zur Freude der anwesenden Fangemeinden den "60er Marsch", die "Hymne der Bayern" und den Partyschlager "Layla".
Nicht unerwähnt blieb im Zusammenhang mit der auswärtigen Musikanten-Verpflichtung beim "Ausrücken" zum Volkstrauertag und Fronleichnam die allmählich ausgetrocknete Musikantenschwemme in Eslarn und das Aus der Zoiglblosn. "Starke Rede" und "ausgezeichnete Fastenkost" waren aus dem Publikum zu hören. Mit viel Applaus verließ die "besondere Musikgruppe" die Bühne. Das gemütliche Miteinander im Turnsaal endete zu vorgerückter Stunde für einige Gäste im beheizten Barzelt, wo viele den Starkbierabend bei einigen Absackern ausklingen ließen.
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