Der Markt Eslarn hat einen kleinen elektronischen Lebensretter mehr: Durch eine Gemeinschaftsspende konnte am Sportzentrum ein dritter Defibrillator (Defi) installiert werden. Dass ein solches Gerät lebenswichtig sein kann, daran erinnerte Bürgermeister Reiner Gäbl mit einem vor Jahren geschehenen Vorfall. Ein älterer Mann hatte einen Herzstillstand und sein Leben konnte durch den Einsatz des an der Sparkasse installierten Defis und einer Herzdruckmassage gerettet werden. Dies war auch der Grund, dass einst ein zweiter Defi am Eslarner Feuerwehrhaus angebracht wurde.
Die Idee, nun ein drittes Gerät zu installieren, kam von Corinna Völkl, die sich nach der Sanitätsgrundausbildung seit 2019 als "Helferin vor Ort" (HvO) in Eslarn engagiert. "Anderen bei Krankheiten und Unfällen zu helfen, ist ein Grundpfeiler meines Lebens", sagt die junge Frau. Sowohl der Markt Eslarn als auch die Vereine hielten den dritten Standort für erforderlich und halfen gerne bei der Finanzierung mit. Hingewiesen wurde bei der Übergabe des Geräts auf das nahegelegene Wohngebiet und auf die am Sportzentrum und an der Freizeitanlage angesiedelten sechs Vereine, denen der in der Nähe befindliche Defi künftig eine gewisse Sicherheit geben könne. Weitere Gründe für den neuen Standort seien der Badebetrieb und der Kiosk am "Atzmannsee", die Badeinsel und die Biker-Anlage, hieß es.
Bei einem Einsatz zähle jede Minute, darüber sind sich Corinna Völkl sowie Vertriebspartner Marco Rappl von "MR-Dienstleistungen – BayernDefi" aus Moosbach einig. Rappl ist gleichzeitig Zugführer bei der Feuerwehr Moosbach und weiß, wie wichtig ein Defi im Notfall sein kann. Ein Defibrillator erkennt automatisch, ob das Herz eines Patienten zu schnell oder zu langsam und unregelmäßig oder regelmäßig schlägt. Mit der Abgabe von elektrischen Impulsen reagiert das Gerät direkt auf eine Herzrhythmusstörung und stellt so den normalen Rhythmus wieder her. "Der Defi kann auch bei Kindern eingesetzt werden", erklärte Rappl.
Das Gerät hat inklusive Installation einen Gesamtwert von rund 2900 Euro. Finanziert wurde es mit einer Förderung von 1100 Euro vom Landratsamt Neustadt/WN und einer Spende von 500 Euro durch die Straßenbaufirma Wagner, die im Ort für die Erneuerung der Brennerstraße zuständig ist. Die restlichen Kosten teilten sich Gemeinde, TSV, Kegelverein und Hubertusschützen.
Ein Hinweisschild an der Zufahrt soll auf den Defi-Standort am Sportzentrum aufmerksam machen. Die erfahrene HvO-Helferin Völkl schlug vor, mit einer öffentlichen Veranstaltung zudem auf den Standort hinzuweisen und gleichzeitig die Handhabung eines Defibrillators zu erklären. Der Standort wird laut Marco Rappl auch in der DEFI-Map der Region des Vereins Lebensretter e.V. aufgenommen.
Drei Defibrillatoren in Eslarn
- am Eingang zum Feuerwehrgerätehaus, Brennerstraße 22
- im rund um die Uhr geöffneten Selbstbedienungs-Foyer der Sparkasse, Bahnhofstraße 1
- neu: am Sportzentrum beim Eingang zum Schützenhaus und Kegelclub, Sportplatzstraße 23
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.