Eslarn
24.10.2023 - 10:05 Uhr

"Mesner Sepp" Josef Egerer aus Eslarn verstorben

Über 41 Jahre hatte er für die Pfarrei in Eslarn als Mesner gewirkt. Nun verstarb Josef Egerer im Alter von 88 Jahren. Mit ihm verliert die Gemeinde einen geschätzten und engagierten Bürger.

Groß war die Betroffenheit und die Trauer, als sich vor wenigen Tagen die Nachricht verbreitete, dass der langjährige Mesner Josef Egerer nach schwerer Krankheit im Alter von 88 Jahren im Krankenhaus in Kemnath verstorben ist.

Er war am 19. März 1935 als zweites von drei Kindern des Ehepaars Karolina und Michael Egerer zur Welt gekommen. Bereits im frühen Alter verstarben seine beiden Geschwister Max und Maria. Am 5. Oktober 1963 heiratete Egerer und die Eslarnerin Maria Zierer vor dem Standesbeamten Karl Wildenauer im Rathaus und vor Benefiziat Anton Kiener in der Pfarrkirche. Aus der Ehe gingen die Töchter Martina und Christine hervor. Mit seiner Familie betrieb er mit Freude eine kleine Landwirtschaft. Insgesamt 35 Jahre war Egerer als "Kapitän der Straße" in seinem Lastwagen für das Sägewerk Wildenauer unterwegs.

In der dritten Generation übernahm er wie sein Großvater Johann und Vater Michael, der das Amt ebenfalls 40 Jahre inne hatte, gestärkt von seinem festen Glauben, das Mesneramt. Tatkräftig unterstützt wurde Egerer dabei von seiner Ehefrau. Auf eigenen Wunsch war er mit 81 Jahren – nach 41 Mesnerjahren – in den Ruhestand getreten. Nach schwerer Krankheit kam der Eslarner ins Pflegeheim nach Waidhaus und kürzlich ins Krankenhaus nach Kemnath, wo er verstarb.

Zu Ehren des Verstorbenen zelebrierten Pfarrer Erwin Bauer in Konzelebration mit Pfarrer Theo Schmucker, Kaplan Basil Bazir Ngwega und dem ehemaligen Kaplan, Pfarrer Benny Joseph aus Freihung das Requiem. Die musikalische Gestaltung übernahm der Kirchenchor. "Seine zweite Heimat war von 1975 bis 2016 als pflichtbewusster, loyaler und treuer Mesner unsere wunderschöne Pfarrkirche", blickte Pfarrer Erwin Bauer dankbar zurück. Für die meisten Eslarner war der "Mesner-Sepp" in vielen Belangen auch der erste Ansprechpartner. Aufgrund seiner Verdienste wurde ihm von der Marktgemeinde die Bürgermedaille in Gold und vom Bischof die Bischof-Johann-Michael-von-Sailer-Medaille, die höchste bischöfliche Auszeichnung für Mitarbeiter, verliehen.

Zum Andenken an seine Mesnerjahre erhielt Egerer zudem die streng limitierte Gedenkmedaille mit dem Bild des emeritierten Papstes Benedikt XVI. "Josef Egerer bleibt uns unvergessen und wir werden seiner stets in Dankbarkeit gedenken", fügte Pfarrer Bauer auch im Namen von Kaplan Basil, der Kirchenverwaltung und des Pfarrgemeinderates, sowie aller kirchlichen Organisationen an.

Kurz vor dem Ende des Requiems erinnerte Bürgermeister Reiner Gäbl in einem Nachruf in der Pfarrkirche an das Heimatfest 2015 und an die Verleihung der Bürgermedaille in Gold. Sepp Egerer sei stets mit offenen Augen durch seine Heimatgemeinde gegangen und habe seine Anregungen gerne dem Bürgermeister oder dem Bauhof vorgetragen. "Der geschätzte Mitbürger wirkte als guter Geist und mit ihm verlieren wir einen aufrichtigen Menschen." Auch Regionalmesner Wolfgang Seegerer aus Nabburg erinnerte an das Leben seines Kollegen und an die Auszeichnung mit der "Goldenen Ehrennadel" durch den Regionalvorstand Weiden.

Während der Jahrzehnte lernte er den Eslarner Mesner bei Versammlungen kennen und schätzen. Angeführt von der "Schlossberger-Kapelle" und einer Fahnenabordnung der Freiwilligen Feuerwehr, in der Egerer seit Jahrzehnten Mitglied ist, zog die Trauergemeinde zum Friedhof. Im Beisein zahlreicher Bürger nahmen die Verwandten am Grab von ihrem "Sepp" Abschied.

 
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