In herrschte an den beiden Konzertabenden rund um und in der Konzerthalle regelrecht Ausnahmezustand. Die Schulturnhalle war bei den Gastspielen der "Schlossberger" aus Eslarn bis auf den letzten Platz belegt, im Saal herrschte gute Stimmung, die Gäste wurden bestens verpflegt und die Musiker spielten um ihren Dirigenten mit Leidenschaft unermüdlich auf.
Das 11. Ernst-Mosch-Gedächtniskonzert stand an den beiden Konzerttagen unter dem Motto "Nur aus Liebe" und war wie alle Jahre eine öffentliche Ehrerweisung an die böhmische Blasmusik und Ernst Mosch. Das musikalische Highlight auf der Bühne eröffnete in Gedichtsform der Sänger Norbert Roßmann, der von einem dicht an dicht sitzenden, anspruchsvollen Publikum, von einer erfolgreichen Zeit mit dem Dirigenten Manfred Wild und von einem für die beiden Konzerte spontan zur Verfügung stehenden musikalischen Leiter Werner Schreml sprach. Für die herausragenden Leistungen in den vergangenen zehn Jahren sei die Schloßbergkapelle um Leiter Albert Grießl ihrem Dirigenten Wild zu großem Dank verpflichtet.
In seinem Grußwort wies Roßmann auf das Oberpfälzer untergärige Zoiglbier als Kulturgut hin und präsentierte die einzelnen Musiker der Schlossberger. Die Begrüßung der Ehrengäste aus Politik, Kirche und Wirtschaft, sowie des generationsübergreifenden Publikums und vor allem des neuen Dirigenten Werner Schreml aus Dießfurt blieb Gesamtleiter Albert Grießl vorenthalten.
Danach übernahm Schreml die musikalische Leitung und ließ gemeinsam mit den Musikern die Passion zur böhmischen Blasmusik und die großartigen Erfolge der Musikerlegende Ernst Mosch erwachen.
Bei Schreml schienen wie bei einem Leistungssportler alle Muskeln angespannt und die Beine und Arme waren in steter Bewegung, immer im direkten Blickkontakt zu den Musikern. "Ein Meister seines Fachs", bemerkten anwesende Musikfreunde. Der Spaß am Musizieren und die Treue zu den Wurzeln der Böhmischen Tradition schien den Mitgliedern der Blaskapelle auch nach 41 Jahren nicht verloren gegangen zu sein.
Auch 20 Jahre nach dem Abschied von Mosch brennt bei den Schlossbergern die Liebe zum musikalischen Nachlass des Blasmusikkönigs unvermindert weiter. Die Zuhörer durften gefühlvolle Walzer, mitreißende Märsche, schwungvolle Polkas und dem anspruchsvollen Konzertmarsch lauschen. Im vielfältigen Repertoire enthalten war ein temperamentvoller Tango und vor allem der "Böhmische Traum" als wichtiger Bestandteile der böhmischen Blasmusik.
Weitere Glanzpunkte setzten mit Gesang und Tanzeinlagen das harmonierende Gesangsduo Lisa Grießl und Norbert Roßmann. Ein weiterer Höhepunkt war der musikalische Vortrag des bekannten Xylophon-Solos "Erinnerung an Zirkus Renz" von Thomas Grießl, der als Jüngster der Kapelle nicht nur mit Schlaginstrumenten, sondern auch mit einem Holzklanginstrument umzugehen versteht. Die Blaskapelle schien mit ihrem Dirigenten trotz der wenigen Proben eine musikalische Einheit geworden zu sein.
Schade, dass dies für Schreml nur zwei Gastspiele waren und die Schlossberger erneut auf die Suche nach einem geeigneten Nachfolger gehen müssen. Da Schreml jede Woche über 50 Kilometer nach Eslarn zu den Proben fahren musste, meist sogar direkt von seiner Arbeitsstelle in Hersbruck, und noch zahlreiche Verpflichtungen und Auftritte bei anderen Klangkörpern erfüllen muss, war eine Daueranstellung aus zeitlichen Gründen nicht zu schaffen. Beste Noten für den lobenswerten Service erhielten zudem die Schankkellner mit den Bedienungen hinter und vor der Theke. Weitere Garanten für zwei gelungene Konzertabende waren nicht zuletzt die begeisterten Zuhörer und die vielen Fans der Schlossberger.
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