Der Eslarner Martin Rupprecht wurde 1992 zum Priester geweiht und wirkt seit 2017 als Pfarrer in der Pfarrei Hildegard Burjan in Wien. "Jedes Kind hat ein Grundrecht auf Bildung und soll eine Chance erhalten, seine Talente zu zeigen und zu entwickeln." Diese Grundeinstellung führte ihn zum zehnten Priesterjubiläum zur Gründung der öffentlichen Stiftung "Jugend fördern – Grenzen überspringen". Eine ehrenamtlich tätige Vorstandschaft mit Pfarrer Martin Rupprecht, Waldtraud Rupprecht und Gisela Hax kümmert sich seit der Gründung 2002 um Spenden für die verschiedenen Projekte.
Kürzlich besuchte der österreichische Außenminister Alexander Schallenberg die Wiener Pfarrei Hildegard Burjan und erkundigte sich bei Pfarrer Rupprecht über die Aktivitäten. Die Pfarrei ist für ihre multikulturellen Projekte im Ministerium bekannt und auch die Stiftung war beim Besuch ein Thema. Beeindruckt war der Außenminister vom Jahresrückblick der Stiftung: Ein Meilenstein war die offizielle Anerkennung des Lernzentrums „Youth Crossing Boundaries Foundation“ durch die Regierung von Tansania. "Ab da mussten wir für das Gehalt der Angestellten keine Steuern mehr zahlen." Allein für die Schulbildung der Massai-Mädchen in Arusha/Tansania wurden im Vorjahr 1500 Euro und für die Mädchen in Äthiopien insgesamt 2000 Euro aufgewendet.
Das Lernzentrum von Daressalaam mit 518 Kindern wurde mit 73.400 Euro gefördert und täglich ein Mittagessen organisiert. "Damit konnten wir im Jahr 2023 über 600 Kindern mit 76.900 Euro allein in Tansania und Äthiopien ein besseres Leben ermöglichen." Zudem werden Schulmaterialien, monatliche Lebensmittelpakete für Familien und ein Schulgeld für die Universität bezahlt. "Unser Lernzentrum steht wochentags jedem zehn Stunden zur Verfügung und auch Hausaufgabenhilfen werden angeboten."
Seit November bietet die Stiftung im Lernzentrum auch Musikunterricht und Workshops an. Besonders den Frauen im Armenviertel soll zu mehr Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein verholfen werden. "Die Frage der Beziehung von Europa und Afrika wird uns täglich durch die tragischen Schicksale im Mittelmeer vor Augen geführt", sagt Pfarrer Rupprecht Darum fördert die Stiftungsfiliale alle Maßnahmen, durch die junge Menschen in ihrer Heimat eine Existenz aufbauen können.
Insgesamt 100 Schüler erhalten in der Bibliothek durch freiwillige Lehrer eine Nachhilfe. Während des Ramadan konnten 200 in ärmlichen Verhältnissen lebende muslimische Schüler und 50 Lehrer nach Sonnenuntergang ein Iftar - Fastenbrechen im Ramadan - einnehmen. "Dabei wurden Kinder bevorzugt, die sich kein richtiges Abendessen leisten können."
Zur Verbesserung der Kommunikation organisierten 17 Mitarbeiter Englischkurse und die Stiftung stellte Lernmaterialien bereit. Insgesamt 48 Schüler mit körperlicher Beeinträchtigung erhielten Unterstützung und mit den Schülern wurden 200 Bäume gepflanzt. Noch in diesem Jahr kann die Zahl der Stipendiaten durch 150 Neuschüler von 518 auf 668 gesteigert werden.
Eine Verbesserung der Lebensqualität der vielen Menschen vor Ort kann laut Pfarrer Rupprecht nur mit vereinten Kräften gestemmt werden: "Denn vor allem Menschen mit Ausbildung haben eine Zukunft und bleiben in ihrer Heimat", sagt er.
Über die Stiftung
- Name: „Jugend fördern – Grenzen überspringen"
- Sitz: Eslarn
- Gründungsjahr: 2002
- Zweck: unterstützt werden verschiedene Projekte, unter anderem in Tansania. Vor allem wird eine bessere Bildung junger Menschen gefördert
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