Eslarn
04.12.2018 - 13:43 Uhr

Planung vom Schreibtisch aus?

Beim Ausbau der Staatsstraße von Eslarn nach Waidhaus berücksichtigt die Planung des Staatlichen Bauamts Amberg-Sulzbach die Verkehrssicherheit auf der freien Strecke. Die Maßnahme sorgt im Bauausschuss für Diskussionen.

Rudolf Kick (stehend, links) und Baudirektor Gerhard Kederer (stehend, rechts) vom Staatlichen Bauamt Amberg-Sulzbach begründen in der Bauausschusssitzung mit den Anliegern an der Staatsstraße nach Waidhaus die Festsetzung der Höhen für den Straßenkörper. Bild: bey
Rudolf Kick (stehend, links) und Baudirektor Gerhard Kederer (stehend, rechts) vom Staatlichen Bauamt Amberg-Sulzbach begründen in der Bauausschusssitzung mit den Anliegern an der Staatsstraße nach Waidhaus die Festsetzung der Höhen für den Straßenkörper.

Baudirektor Gerhard Kederer beschrieb in der Bauausschusssitzung mit Beteiligung der Anlieger die Zeit vor dem Ausbau als "nicht zufriedenstellend". Doch da schieden sich die Geister: Mehrere Anlieger, allesamt Firmeninhaber, beklagten die erschwerte Zufahrt zu ihren Grundstücken im Gewerbegebiet "Zankltrad". Es wurde auch davon gesprochen, dass die Planung für die Straße vom Schreibtisch aus erfolgt sei.

Bürgermeister Reiner Gäbl nannte die auftauchenden Fragen: Die Streckenführung und die Höhenlinien seien es, zu denen jetzt die "Experten im Straßenbau" an den Stammtischen ihre Meinungen vermehrt abgeben. Noch sei die Maßnahme nicht vollständig abgeschlossen, so dass das Ziel, am Ende Einvernehmlichkeit zu erreichen, möglich sei, meinte der Rathauschef.

Baudirektor Gerhard Kederer stellte die Planung nochmals vor, die vorsah, eine Vielzahl von Kuppen zu beseitigen. Stein des Anstoßes sei die Einfahrt ins Gewerbegebiet und einer weiteren Zufahrt zum Anwesen Schmucker. Kederer zeigte dazu Pläne, erläuterte Zwänge beim Ausbau und machte deutlich, dass sich eine einzige Änderung einer Kette gleich im gesamten Ausbau auswirke. Gleichzeitig war der Baudirektor überzeugt, dass eine Zufahrt mit einer Neigung von 6,5 Prozent keine Probleme für den Verkehr machen dürfte.

Ein Zuhörer nannte diese Aussagen "müßig", wichtig sei eigentlich die Anbindung der Grundstücke. Gäbl betonte, dass bei einer Ortsbesichtigung von einem "bestandsnahen Ausbau" gesprochen worden war, Höhenlinien seien dem Marktrat nicht bekannt gewesen. Nicht erklärbar sei, dass am höchsten Punkt bei der Firma Hierold die Straße nochmals um 1,50 Meter höher gelegt wurde. Diese Auffüllung sorge für die Diskussion im Ort, sagte der Bürgermeister. Kurt Baumann nannte die Ausführungen Kederers zur Notwendigkeit der Auffüllungen als nicht nachvollziehbar. Der Aussage Gäbls, dem Marktrat seien Höhen nicht bekannt gewesen, widersprach im Laufe der Diskussion Rudolf Kick: Der Kommune sei im November 2017 ein kompletter Plansatz überlassen worden.

Bei der Planung für den Ausbau einer Staatsstraße könne nicht jede Zufahrt dem Vorhaben angepasst werden, betonte Kederer, der dazu auch die Unterstützung von Kick von seiner Behörde erhielt.

Die Energie-Bauern brachten die Verlegung ihrer Gasleitung ins Gespräch, die notwendig wird, weil der neue Oberflächenwasserkanal zu nahe kommt, aber auch weil die Überdeckung künftig fehlt. Michael Rückerl kündigte im Falle einer notwendigen Leistungsverlegung einen vierwöchigen Ausfall der Energie in den gemeindlichen Gebäuden an. Er sprach aber auch davon, dass die Internetverbindung per Glasfaser im Gewerbegebiet "Zankltrad" auch so lange ausfällt. "Wer trägt die Kosten für Leitungsverlegung?", fragte Rückerl. Kederer verwies auf den abgeschlossenen Gestattungsvertrag, der eindeutig regelt, wer die Kosten bei erforderlichen Leitungsverlegungen zu tragen hat. Ergebnis nach eineinhalb Stunden teils hitziger Diskussion: Nach dem Ende der Winterpause werden sich alle Beteiligten zu einer Ortsbesichtigung treffen. Zum Schluss hatte Kick noch eine erfreuliche Information: Ab 13. Dezember darf die Straße nach Waidhaus wieder befahren werden.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.