(gz) Nach den Überlieferungen wurde Eslarn als Pfarrei erstmals 1326 erwähnt und gehörte zum Landdekanat Nabburg. Als Nabburg wie Eslarn von 1550 bis 1625 protestantisch wurde, lösten die katholischen Landgrafen von Leuchtenberg die Pfarreien ihrer Grafschaft aus dem Dekanat und es entstand das Dekanat Leuchtenberg. In den schriftlichen Aufzeichnungen erscheint 1417 erstmals der Name Ulrich als Pfarrer von Eslarn.
Die Pfarrkirche "Mariä Himmelfahrt" steht unter der Schutzherrschaft der Gottesmutter. Der Zwiebelturm, der seit 1927 dem Kirchenturm eine besondere Ausstrahlung gibt, ist das Wahrzeichen der Pfarr- und Marktgemeinde. Die Kirche soll als Holzbau bereits im Mittelalter bestanden haben, wurde 1603 baufällig und soll vom Hofmarksherrn Bernhard Stöckl im 16. Jahrhundert durch einen spätgotischen Steinbau mit Holzdecke ersetzt worden sein. Der Grabstein des 1542 verstorbenen mutmaßlichen Stifters ist an der Nordwand der Kirche erhalten und zeigt als Wappen der Familie Stöckl einen Reiher mit Fisch im Schnabel.
Durch die Brände und Plünderungen im Dreißigjährigen Krieg hat die Pfarrkirche im 17. Jahrhundert sehr gelitten. Im Jahr 1681 genehmigte das Ordinariat in Regensburg und die Regierung in Amberg einen Neubau. Baumeister Johann Kirchberger aus Neustadt/WN veranschlagte die Baukosten auf 4217 Gulden und 5 Kreuzer. Die Einweihung erfolgte am 3. August 1689. Seit 1691 übernahm ein Mitglied der Familie Lindner den Türmerdienst und die Verantwortung für die Kirchenmusik, sowie gleichzeitig die Feuerwache.
Für den Einsturz des Kirchturms sollen 1719 angeblich die neu angeschafften schweren Glocken ursächlich gewesen sein. Der neue Turm entstand 1722 und drei Jahre später stifteten Pfarrer Johann Zobel und der in Oberköblitz tätige Pfarrer Hans Wolf Kleber von Thomasgschieß jeweils einen Akanthusaltar. Eine neue Orgel wurde 1755 und die Kanzel 1759 angeschafft. Durch den Großbrand 1895 stürzte die Glockenstube durch das Gewölbe des Altarraums und zerstörte den Hochaltar. Die Schäden wurden 1896 behoben und im Rahmen einer Erweiterung 1910 die beiden äußeren Treppentürme angebaut. Eine Renovierung der Kirche erfolgte 1951 und 1967 unter Pfarrer Hugo Wagner mit dem Landesamt für Denkmalpflege. Die Kirche erhielt einen rot-weißen Außenanstrich. Der neubarocke Hochaltar wurde entfernt, zwei Seitenaltäre mit einem Gnadenaltar und ein neuer freistehender Altarstein installiert.
In der reichlich mit sakralen Kunstwerken ausgestatteten Kirche wirkt der typische Oberpfälzer Akanthusaltar aus dem 17. Jahrhundert mit dem zentralen Gnadenbild wie eine Baummonstranz auf die Betrachter. Das im Arkanthusaltar eingebettete Gnadenbild war in der Vergangenheit ein Magnet für Wallfahrer aus Böhmen und der Umgebung.
Am Chorbogen hängt eine um 1700 entstandene Madonna im Rosenkranz. Der Bogen wurde 1916 erneuert. Die vier Altäre in den Seitenkapellen stellen verschiedene Heilige dar, wobei die Malereien und Skulpturen teilweise aus dem 16. und 18. Jahrhundert stammen. Beeindruckend sind der Orgelprospekt um 1757 und die Rokoko-Kanzel aus dem Jahr 1759 mit den vier Evangelisten und biblischen Szenen. Die modernen Kirchenstühle enthalten Wangen und 14 Engelsstangen. Unter Pfarrer Erwin Bauer wurde eine neue Brandschutztür am Kirchenschiff eingebaut, neue Sitzpolster für die Stühle angeschafft und die Beschallung in der Pfarrkirche erneuert.
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