Eslarn
08.01.2019 - 13:47 Uhr

Senioren in Eslarn lernen Yoga kennen

Eine Yogagruppe aus vielen Frauen trifft sich seit Wochen mit Yogalehrerin Kerstin Birkner wöchentlich in der Tageseinrichtung der Arbeiterwohlfahrt. Dabei reifte der Gedanke, auch den älteren Gästen eine Yoga-Stunde anzubieten.

Yogalehrerin Kerstin Birkner (links) zeigt den Senioren der Tagespflege eine anmutige Gebetshaltung. Bild: gz
Yogalehrerin Kerstin Birkner (links) zeigt den Senioren der Tagespflege eine anmutige Gebetshaltung.

Natürlich muss es beim Yoga für Senioren kein Ziel sein, mit 70 oder 80 Jahren noch den Kranich oder den Kopfstand zu lernen. Auch sanftes Yoga kann bei körperlich geschwächten Menschen einiges bewirken. Es verbessert das Körpergefühl, kräftigt Gelenke und Muskeln, stärkt Konzentration und Gleichgewichtssinn. Wichtig bei älteren Menschen ist das Kräftigen von Beinen und Gelenken, um damit die Gefahr von Stürzen zu verringern.

"Mit diesem Interesse hatte niemand gerechnet" stellte Leiterin Maria Fuchs von der Tagespflege fest. Zur Einstimmung wies die Yogalehrerin auf den Jahresbeginn und die vielen Glückwünsche an die Mitmenschen hin. "Auch wenn wir vieles nicht beeinflussen können, so hängt unser Glück doch im Wesentlichen von uns selbst und unseren Gedanken, unserem Handeln und unseren Entscheidungen ab." Die passenden Hilfsmittel für das Senioren-Yoga sind bequeme Stühle. Auf diesen sitzend machten die Seniorinnen unter Beachtung der einzelnen Einschränkungen 75 Minuten Übungen zur Lockerung, Mobilisierung und Kräftigung. "Bitte nicht anlehnen, soweit es möglich ist, um die Tiefenmuskulatur zu fordern." Besonders wichtig ist es, dass jeder selbst in sich hineinhorcht und seine Grenzen nicht überschreitet. Mit den Tennisbällen konnte das tragende Fundament verstärkt wahrgenommen und massiert werden. Ins Programm baute Kerstin Birkner die Gebetshaltung “Anjali Mudra”, bei der es sich um eine anmutige Yoga-Übung handelt.

Das Sichtbare mit dem Unsichtbaren verbindet vor allem das Ur-Mantra "OM", das sich durch das Mitsummen der Gruppe in einem Chor vereinte. Zudem stand in bequmer Sitzposition eine Art Sonnengruß und der Katzenbuckel, der Verspannungen in Rücken und Nacken löst, auf dem Programm. Bei den Übungen kommt es weniger auf das lange Halten und eine perfekte Ausführung an, sondern mehr auf Wiederholungen, auf das Atmen und die Entspannung. Da Yoga ein präventives Ganzkörper-System ist, hat auch das Finger Yoga positive Auswirkungen auf Körper und Geist. Beim Rudra Mudra berühren sich Daumen, Zeige- und Ringfinger und beim Apaan Mudra der Daumen, Mittel- und Ringfinger. Beim Senioren-Yoga geht es laut Yogalehrerin vor allem darum, mit kleinen Achtsamkeitsübungen etwas für sich selbst zu tun und dabei die Lebensfreude, Zufriedenheit und Selbstwahrnehmung zu erkennen. "Egal, wie alt ich bin, ich kann etwas Gutes für mich tun und das jeden Tag." Dazu kommt in der Gruppe vor allem der Spaßeffekt, denn auch im Yoga darf laut Yogalehrerin Birkner gelacht werden. "Es gibt sogar mittlerweile Lachyoga." Die Übungen waren wunderbar auf die Seniorinnen zugeschnitten und fanden durchwegs Gefallen. Abschließend erhielten die Kursteilnehmerinnen ein paar Übungen für zu Hause, die auch vom Personal in der AWO-Tagesstätte gemeinsam mit den Senioren geübt werden können.

 
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