In den Reihen der Interessenten konnte Bürgermeister Reiner Gäbl im "Kleinen Hofgarten" am "Tag der Städtebauförderung" besonders Vertreter der Regierung, von Architektbüros, von der Pfarrei und nicht zuletzt den Steinbildhauer begrüßen. "Mit der Einladung zur Segnung des Hofgartens und zum Spaziergang zu Städtebauprojekten möchten wir allen zeigen, warum wir was gemacht haben", erklärte Gäbl.
An die Umsetzung des "Kleinen Hofgartens" mit Mitteln aus der Städtebauförderung erinnerte "oberster Städtebauer" Ingenieur Hubert Schmid von der Regierung Oberpfalz. Der Sachgebietsleiter stellte fest, dass der Freistaat Bayern und der Bund die Kommunen bei der Sanierung der Ortskerne seit vielen Jahren mit finanziellen Mitteln aus der Städtebauförderung unterstütze. "Seit 52 Jahren wurden den Gemeinden in der Oberpfalz mittlerweile eine Milliarde Euro an Finanzhilfen bereitgestellt. Davon haben im Landkreis Neustadt neben Eslarn aktuell 16 weitere Gemeinden profitiert."
Alleine in Eslarn konnte das Investitionsvolumen von gut 13 Millionen Euro für verschiedene Projekte mit 5,4 Millionen Euro unterstützt werden. "Wir sind davon überzeugt, dass die Gelder hier gut und richtig angelegt sind", fügte Schmid an. Im Anschluss segnete Kaplan Basil Bazir Ngwega den "Kleinen Hofgarten" mit der Statuengruppe.
Im Beisein von Bauleiterin und Landschaftsarchitektin Christine Meyer und weiterer drei Architekten blickte Stadtplaner Martin Gebhardt auf die bauliche Geschichte des Tillyplatzes zurück und erinnerte an die ersten Gespräche vor zehn Jahren. "Die Komplexität der Baumaßnahme erforderte mehrere Gespräche im Marktrat, in Veranstaltungen, mit Behörden und bei der Bürgerbeteiligung." Wo früher ein altes Anwesen stand und abgerissen wurde, entstand etwas Neues. "Veränderungen in einem Ort sind ein normaler Prozess."
Mit der Umgestaltung des Tillyplatzes kam zudem die Überlegung auf, einen Hofgarten zu installieren. "Wir wollten zum Tillyplatz einen Kontrast mit einem begrünten, durchlässigen und nutzbaren Projekt schaffen. Diese Ansprüche sind uns prächtig gelungen." Der Regierungsvertreter überraschte den Eslarner Bürgermeister mit dem formalen Zustimmungbescheid für den Ausbau der Brennerstraße. "Der vorzeitige Maßnahmenbeginnn sei damit förderunschädlich."
Den Zuschlag für die Umsetzung des mittig im Park platzierten Kunstprojekts erhielt unter fünf eingereichten Künstlern der Steinbildhauer und Zeichner Andreas Prucker aus Regensburg. "Die geneigte Schale zeigt, dass im Leben immer etwas schief laufen kann und die darauf stehenden Steinfiguren stellen drei Generationen dar", beschrieb Prucker.
Wichtig sei auch, dass die schön begehbare Anlage barrierefrei ist. Der Künstler wies auf die Tagespflege der Arbeiterwohlfahrt und das gegenüberliegende Seniorenheim "Am Tillyplatz" hin. Für die kleineren Besucher fügte der Künstler dem älteren Mann, der jungen Frau und dem Kind sozusagen als Spaßmacher einen kleinen Hund aus Stein hinzu. "Die Skulptur wurde in heimischen Flossenbürger Granit im Zeitraum von etwa fünf Wochen gehauen und wiegt rund drei Tonnen", stellte der Steinbildhauer fest. Der Künstler erlernte 1987 den Beruf eines Steinmetzes, ist seit 10 Jahren Mitglied im Berufsverband der bildenden Künstler und hat bereits Werke für öffentliche Räume umgesetzt.
Im Anschluss machten sich alle im Ortskern auf einen Spaziergang mit Architektin Monika Seywald in die Brennerstraße, mit Architektin Sabrina Zombek zum Gästehaus und mit Architekt Markus Goldhammer zum Feuerwehrhaus. Damit gab der Markt Eslarn am Städtebautag als einzige Gemeinde im Landkreis der Öffentlichkeit einige Einblicke in verschiedene Projekte. Nach den Erläuterungen der Projekte durch die zuständigen Planer mündete der Städtebautag im Kommunbrauhaus "Biererlebnis" in ein gemütliches Beisammensein.
Kosten für Tillyplatz und "Kleinen Hofgarten"
- „Kleine Hofgarten“ mit Gestaltung, Anpflanzung und Skulptur 32.000 Euro
- 25.000 Euro kommen aus dem Städtebauförderprogramm
- Gestaltung des gesamten Tilly-Platzes 2,8 Millionen Euro
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