Das traditionelle Starkbierfest in der Schulturnhalle ist eine Gemeinschaftsproduktion der Feuerwehr und der Blaskapelle "Schlossberger". Ein Highlight waren die Beiträge der „Feierwehrkapelln“ und die scharfzüngigen Attacken in Richtung Politik von Oberkommandanten Fabian Wild.
In den Fokus rückten kurz vor der Wahl die drei Bürgermeisterkandidaten Reiner Gäbl, Thomas Kleber und Bernd Reil, die von der Eslarner Bierkönigin Lisa Wagner einen Kurzlehrgang zum Dirigieren einer nicht leichten Musikgruppe gezeigt bekamen.
Die Schlossbergkapelle versorgte die zahlreichen Besucher wie gewohnt musikalisch mit bayrisch-böhmischen Weisen. Mit dem „Broudmarsch“ und dem „Böhmischen Traum“ erklang Blasmusik vom Feinsten und mit ihren klangvollen Stimmen sang sich das Gesangsduo Lisa Grießl und Norbert Roßmann in die Herzen der Zuhörer. Kommunbraumeister Georg Zierer hatte einige Hektoliter untergäriges dunkles Kommunbier gebraut.
Mit Spannung auf der Bühne erwartet wurde die Feierwehrkapelln, die in diesem Jahr verstärkt mit neun strammen Musikern den richtigen Ton angaben. Im gemäßigten Rhythmus marschierten die Musiker im Gänsemarsch mit der Wehrhymne „Oh Jessas as Feierheisl brennt“ in den Saal und Martin Ram begründete die letztjährige Absage der Kapelln durch das nicht geplante Malheur des Feierwehrkommandanten. „Denn letztes Jahr das ist bekannt, verblieb verletzt jemand im Münsterland.“
Zum Start des humorvoll in Verse gepackten Vortrags machte sich Wild mit den Zuhörern auf den Weg zum Schellenbach. „Vor sehr geraumer Zeit machten sich Baumaschinen in Eslarn breit und sorgten dann mit Dreck und Lam, das man teilweise nicht wusste, wie man nach Hause kam.“ Ins Visier nahm die Feierwehrkapelln die enge Straße beim „Grawidl“ und mit FWG-Fahnen wurde im Auftrag der Schellenbacher für den kostenlosen „Straps-Ausbau“ gedankt. Der Starkbierredner wies auf ein neues Gebot hin, nach dem Autos mit einem falschen Wahlplakat an dem Auto nicht überall parken dürfen. Ein neues Schild anstatt mit Kindern mit Senioren wurde Bauhofleiter Anton Hochwart für den Bereich der Seniorenheime übergeben.
Einen weltweiten Ausflug nach China machte der Redner im Zusammenhang mit den Pflastersteinen am Tillyplatz. „Etz bangen manche ganz schön schwer, weil die Steine sind aus China her, das Pflaster wurde billig finanziert und dafür mit Corona Viren infiziert, denn diesen Virus, das hörten wir, kann man bekämpfen mit Kommunbier.“ Aufgrund des flüssigen Abwehrmittels scheint das Virus um Eslarn einen weiten Bogen zu machen, so dass von Absagen sportlicher und geselliger Veranstaltungen nicht die Rede ist.
Weitere Themen waren die schlangenförmige Tillystraße und die Höhen und Tiefen der Staatsstraße von Eslarn zum Gewerbegebiet. Eine Dankeshymne ging an den Kommunbrauer Georg Zierer senior: Denn er sorgt dafür, dass jeder lacht, wenn er davor den Hahn aufmacht. Für das aus dem Zoiglbrunnen strömende Bier schrieb die Feierwehrkapelln sogar das Evangelium um. Da in der Kapellensiedlung drei Feuerwehrfunktionäre wohnen, empfahl Wild das neue Feuerwehrgerätehaus gleich dort zu errichten.
Die Feierwehrkapelln schaffte es sogar, dass sich alle drei Bürgermeisterkandidaten nebeneinander vor der Bühne präsentierten. Mit dem Dirigentenstab in der Hand versuchten die Rathausbewerber einzeln den etwas ungewöhnlichen und trinkfesten Musikern vergeblich den richtigen Ton zu entlocken.
Die Eslarner Bierkönigin Lisa Wagner zeigte, wie man die im Gesicht dunkel geschwärzten Musiker auch musikalisch in den Griff bekam. Mit den Worten: „Höchste Zeit, dass wir uns schleichen, euch glaube wird es reichen, uns reichst etz a und danken sehr, wir die Islouer Feierwehr.“ Im Anschluss machte sich die Feierwehrkapelln fluchtartig aus dem Staub und die Schlossberger gaben mit einem vielfältigen Repertoire musikalisch den Ton an.
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