Es fehlt an Führung und Nachwuchs: Die Reservistenkameradschaft (RK) Eslarn tritt aus dem Reservistenverband aus. Dies wurde bei der Vorstandsitzung im Vereinslokal „Böhmerwald“ beschlossen, die Schriftführer Josef Illing im Beisein des Gründungs- und Ehrenvorsitzenden Siegfried Kleber, Kassier Hans Götz und weiteren vier Mitgliedern vom Vereinsausschuss führte. Vorsitzender Waldemar Hansl hatte sein Amt niedergelegt und zweiter Vorsitzender Günther Frank ist verstorben.
Die Gründe für den ausbleibenden Nachwuchs sehen die Mitglieder im ausgesetzten Grundwehrdienst und den immer älter werdenden Mitgliedern. "Derzeit besteht die RK Eslarn aus insgesamt 48 Mitgliedern." Zudem waren alle der Meinung, dass die Zusammenarbeit mit dem Kreisverband besser sein könnte. Die Mitglieder sollen vom Austritt aus dem RK-Verband, über die Beibehaltung der Kameradschaft und das weitere Vorgehen rechtzeitig informiert werden. Eine Auflösung komme nach 48 Vereinsjahren nicht infrage, sondern, wenn möglich, soll die Gemeinschaft unter dem Namen Reservisten-Kameradschaft und ohne Beitragspflicht weiterhin Bestand haben.
Bei der Versammlung anwesend war Werner Pickl, der seit 42 Jahren an der Spitze der RK Vohenstrauß steht und seinen seit 1984 bestehenden Patenverein in Eslarn nicht verlieren möchte. Der Vorsitzende war über den Austritt aus dem RK-Verband zwar traurig gestimmt, aber gleichzeitig über den Erhalt der Kameradschaft erfreut.
Da in zwei Jahren das 50. RK-Jubiläum ansteht, hielt Illing eine kurze Rückschau. In der Gründungsversammlung am 1. Mai 1976 im Gasthof Lang (Alisn) übernahm Siegfried Kleber das Amt des Vorsitzenden. Mitglieder sind überwiegend ehemalige Soldaten der Bundeswehr, aber auch Förderer. Die RK meldete die Mitglieder an den Bundesverband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr. Am 15. Oktober 1976 wurde die RK in die Patenschaft des örtlichen Krieger- und Soldatenvereins mit der 5. Kompanie des Panzergrenadierbataillons 122 Oberviechtach eingebunden. Die Freundschaft mit den Soldaten festigte die RK mit gegenseitigen Besuchen, Schießen, Biwakfesten und geselligen Veranstaltungen.
Legendär war auch das Krautfest mit Hauptkrauteintreter und Ehrenmitglied Paul Röther, der 2014 verstarb. Zudem gab es das Pokalschießen mit Vereinen und Behörden und Vergleichsschießen mit der Bundeswehr in Oberviechtach. Auch im Fußball zeigte die RK ihr Können.
Einen historischen Augenblick an der Tillyschanz erlebten 1997 zahlreiche Gäste und die RK mit dem Zusammenschluss zur ersten Patenschaft von 650 Rekruten der Bundeswehr aus Deutschland und der tschechischen Armee. Das Panzergrenadierbataillon 122 aus Oberviechtach und das 33. Ausbildungsbataillon der tschechischen Armee aus Stribro besiegelten den Pakt direkt an der Grenze.
Die RK feierte am 15. August 2006 das 30. Jubiläum. Nach dem Vorsitzenden Siegfried Kleber folgten ab 1998 Rainer Bauriedl, 2002 Georg Zierer und nach dessen plötzlichen Tod 2008 Günther Frank. Trotz gesundheitlicher Probleme führte Bauriedl den Verein ab 2009 bis zur Neuwahl von Waldemar Hansl 2015. Nach dessen Rücktritt blieb die RK ohne Vorsitzenden und nach dem Tod von Günther Frank ohne zweiten Vorsitzenden.
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