Eslarn
22.12.2020 - 15:48 Uhr

Zusätzliches Geld für tiefe Einblicke

Auf eine nochmalige nachträgliche Förderung darf Eslarn für sein sanierten Wasser- und Kanalleitungen hoffen. Im Gegenzug will die Kommune den fördernden Stellen dieses Mal etwas zurückgeben.

Leitungen für die Versorgung und Entsorgung bedeuten für die Kommune stets einen großen Kostenfaktor. Die Marktgemeinde Eslarn hofft nun auf eine rückwirkende Förderung bis ins Jahr 2016 zurück. Bild: fjo
Leitungen für die Versorgung und Entsorgung bedeuten für die Kommune stets einen großen Kostenfaktor. Die Marktgemeinde Eslarn hofft nun auf eine rückwirkende Förderung bis ins Jahr 2016 zurück.

In den zurückliegenden Jahren investierte die Marktgemeinde erheblich in die Aufwertung der Trinkwasserversorgung. Gleiches galt für die Einrichtungen der Abwasserentsorgung. Weil dadurch eine per Richtlinie festgelegte Belastungsgrenze überschritten ist, beantragte die Verwaltung Zuschüsse für bauliche Maßnahmen. Geschäftsleiter Georg Würfel hatte nachgerechnet und präsentierte den Markträten in der Jahresschlusssitzung seine Ergebnisse.

Für Trinkwasserleitungen seien pro Einwohner Kosten von 1727 Euro ermittelt worden und für die Sanierung von Abwasserkanälen weitere 1659 Euro. Insgesamt stünden also pro Bürger 3386 Euro Belastungsausgaben zu Buche. Damit sei die gesetzlich festgeschriebene Grenze von 3100 Euro je Einwohner deutlich überschritten. Darüber hinaus liege Eslarn in einer Region, für welche ein „besonderer Handlungsbedarf“ gesehen werde. Dies wäre nämlich eine weitere Voraussetzung.

Alle Maßnahmen zuschussfähig

Der Geschäftsleiter sah die Erfüllung der Vorschrift gegeben, obwohl nicht alle Bürger und Einwohner in diese Statistik einfließen würden. Denn zum Stichtag seien nur 2428 Personen an die gemeindlichen Abwasserkanäle und lediglich 2724 an die kommunale Trinkwasserleitung angeschlossen. Der daraus ermittelte Anteil von 89 Prozent würde jedoch ausreichen. Dadurch könnten alle seit Anfang 2016 durchgeführten Sanierungsmaßnahmen für eine Bezuschussung eingereicht werden. Konkret nannte Würfel die Projekte im Schellenbachgebiet, Tillyplatz und Tillystraße, die Erneuerung der Staatsstraße am Ortsausgang Richtung Pfrentsch und die Brennerstraße. Darüber hinaus gelte dies für alle entsprechenden Grundstücksanschlüsse.

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Eslarn09.12.2020

Quellen und Kläranlage

Dem nicht genug, sah der Geschäftsleiter weitere zwei Vorhaben im bevorstehenden Jahr gleichfalls als berücksichtigungsfähig. Zum einen die Sanierung von Quellen und Sammelschächten mitsamt dem Hochbehälter auf dem Stückberg mit geschätzten Kosten von fast 1 Millionen Euro. Zum anderen die Komplettsanierung der Kläranlage mit einem geschätzten Betrag von rund 1,8 Millionen Euro. Mittels einer übersichtlichen Gesamtschau informierte Würfel das Gremium über die zwischen 2016 und 2021 investierten Summen. Zugleich errechnete er daraus eine mögliche Förderung von 640 000 Euro für Trinkwasserleitungen und fast 1,9 Millionen Euro auf der Abwasserseite. Die entsprechenden Anträge hatte die Verwaltung bereits gestellt. Der Marktrat unterstützte den getätigten Aufwand mit einem einstimmigen Beschluss. Auch wenn dadurch von der Kommune weitere Unterstützung verlangt wird.

Denn die nachträgliche Förderung geht mit einer besonderen Aufarbeitung einher. Dabei sollen Schwächen und Stärken der beteiligten Bauunternehmen offen gelegt werden. Europäische Union und Bundesregierung sollen dadurch in die Lage versetzt werden, benötigte Reformen zu erkennen. Durch einen beständigen Vergleich der verbauten Produkte, Arbeitsmethoden und Kostenfaktoren sollen die Leistungsunterschiede der beauftragten Firmen offen gemacht werden. Daraus erhoffen sich die staatlichen Stellen einen Einblick in die Ursachen der Preisunterschiede und eventueller Wettbewerbsnachteile.

 
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