Etzenricht
14.12.2018 - 12:26 Uhr

Erinnerung an aufregende Zeiten

Goldenen Hochzeit feierten am Donnerstag Anna und Gerhard Steinbeck. Der Weidener Filmemacher und BR-Kameramann ist in der Region alles andere als unbekannt.

von FSB
Bürgermeister Schregelmann, Tochter Patricia, Gerhard Steinbeck (hinten, von links) und Ehefrau Anna neben einem Foto aus früheren Jahren. Bild: fsb
Bürgermeister Schregelmann, Tochter Patricia, Gerhard Steinbeck (hinten, von links) und Ehefrau Anna neben einem Foto aus früheren Jahren.

Goldenen Hochzeit feierten am Donnerstag Anna und Gerhard Steinbeck. Bürgermeister Martin Schregelmann gratulierte dem Jubelpaar. Mit ihm freuten sich Tochter Patricia aus Röthenbach und die beiden Enkelinnen Carolina und Katharina.

Kennengelernt hatten sich Anna und Gerhard 1966 auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr. Anna arbeitete dort im Special Service der US-Army als Bibliothekarin und Gerhard jobbte in der Commissary, dem Lebensmittelgeschäft für Angehörige der US-Streitkräfte. In seiner Mittagspause suchte er die Bibliothek zum Zeitvertreib auf und traf dort die Liebe seines Lebens. Hochzeit war 1968 an einem Freitag, dem 13. Dezember, der ihnen dennoch Glück brachte. Schon immer faszinierten Gerhard Film und Fernsehen. Bereits als 15-Jähriger schlich er sich in den Vorführraum eines Kinos in Grafenwöhr. 1972 erfüllte sich dann sein Berufswunsch, als er zunächst Filmvorführer im Weidener Ringkino wurde und sich ein Jahr später beim Bayerischen Fernsehen in München über den Kameraassistenten bis zum Kameramann ausbilden ließ.

Ehefrau Anna förderte dabei immer wieder seine beachtenswerte berufliche Laufbahn und arbeitete zuletzt 23 Jahre lang als Verwaltungsangestellte im Arbeitsamt Weiden. Mit der Eröffnung des Fernsehstudios Franken wechselte Gerhard nach Nürnberg, wohin er täglich über 30 Jahre lang pendelte. Sein Haus in Weiden diente ihm als Rückzugsort von einem stressigen Beruf mit vielen Reisen. Im Oktober 1992 zog die Familie Steinbeck nach Etzenricht. Seit 2012 ist Gerhard im Ruhestand und widmet sich der Pflege seiner Frau. Er drehte Beiträge für das Ratespiel „In Bayern drunten von droben“ aus dem Hubschrauber, für die „Münchner Abendschau“, für die Sendung „Zwischen Spessart und Karwendel“ und filmte alljährlich ab dem 25. Juli bei den Bayreuther Festspielen die prominenten Gäste. Wie er selbst sagt, hatte er den schönsten Beruf der Welt.

Große Erfolge hatte Gerhard auch mit Werbefilmen, bei denen Anna Steinbeck mit ihrer Ausstrahlung so manchen bekannten Darsteller zum Mitwirken überzeugen konnte und auch selbst mitspielte – und Patricia im Grundschulalter die Filmklappe bediente: beim Erstlingsfilm „Szenische Hypothesen über Max Reger“ mit Günter Strack und bei einem Werbespot für „Möbel-Schmidt“ mit „Monaco Franze“ Helmut Fischer. 1985 überführte Kommissar Horst Tappert – der auf den Tag genau vor zehn Jahren gestorben war – in einem Werbefilm für „Brillen Stober“ Anna Steinbeck als Diebin eines Koffers mit wertvollen Brillen, als diese im Bentley fliehen wollte, der den Steinbecks seit 37 Jahren gehört. In Etzenricht kennt man, so Schregelmann, Gerhard als „den Herrn mit silbernem Haar im silbernen Bentley“. Neben alten Kameras, die er in einem museumsartigen Kellerraum sammelt, sind Oldtimer, deren regionale Treffen er mit seiner Videokamera filmt, seine Leidenschaft. Annas großer Wunsch, ein Buch über ihr Leben zu veröffentlichen, muss leider derzeit noch unerfüllt bleiben.

 
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