Die Verantwortlichen des Imkervereins Etzenricht um ihren 2. Vorsitzenden Matthias Beutner und Schriftführer Karl Waldeck hatten beim Bienenhaus auf den Höhen über Etzenricht alles bestens für den Festbetrieb vorbereitet, als ihnen ein starker Regenguss einen gehörigen Strich durch die Rechnung machte. Kurzfristig wurden Ausstellung, Vorführung und Bewirtung in die Räumlichkeiten des Albert-Weidner-Hauses verlegt.
Bienen sind die wichtigsten Bestäuber für die meisten heimischen Kulturpflanzen: 80 Prozent von ihnen sind auf die Bestäubung von Bienen angewiesen, um eine gute Ernte zu erbringen. Damit sind die Bienen nach Rindern und Schweinen die drittwichtigsten Nutztiere der Erde. Die meisten Honigbienen in Deutschland werden von Hobby-Imkern gehalten. Da der Rückgang der Bienenhaltung gravierende Auswirkungen für die Landwirtschaft hätte, steuern die Imker in Etzenricht gegen. Zum einen machen sie mit dem Tag des Offenen Bienenhauses auf ihr Hobby aufmerksam, zum anderen bemühen sie sich um die Nachwuchsarbeit.
Das Gewimmel im Schaukasten mit einem Bienenvolk zog alle Besucher in den Bann. Tafeln informierten über die Entwicklung der Biene und des Volkes. Mit Fotos illustrierte der Verein seine Aktivitäten. Karl Waldeck führte das Schleudern vor. Nicht nur die Jungimker Daniel Feige und Simon Pleier verkosteten den frisch geschleuderten Honig. Honigsemmeln und Müsliriegel, gesüßt mit Honig fanden viele Abnehmer unter den Besuchern. Das gut bestückte Kuchenbuffet, um das sich Lissy Waldeck, Renate Bock und Karin Benedikt kümmerten, ergänzte das Angebot.
Da im Laufe des Nachmittags die Sonne wieder hervorkam und die Wiesen abtrockneten, führten Matthias Beutner und Karl Waldeck interessierte Besucher durch das Bienenhaus und erklärten großen und kleinen Gästen die Grundzüge der Bienenhaltung. Während lange Jahre die Imkerei vor allem von älteren, insbesondere Männern, ausgeübt wurde, erkannte man inzwischen, dass Nachwuchsarbeit auch in diesem Bereich wichtig ist.
Das Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unterstützt Vereine, die Imkernachwuchs ausbilden. Das Programm ist auf zwei Jahre angelegt. Der Verein stellt ein Volk, leitet an und begleitet den Jungimker. Falls der Imker dann weitermachen möchte, geht das Volk in seinen Besitz über. Der Imkerverein Etzenricht beteiligt sich inzwischen im siebten Jahr daran. Interessierte aller Altersstufen konnten in dieser Zeit gewonnen werden. Aktuell sind German Würschinger und Daniel Feige Imker auf Probe. Auch Noah Zwerenz und Simon Pleier sind daran interessiert.
Zur Ausbildung gehören Kurse, in denen das theoretische Wissen gelehrt wird, genauso wie die praktische Anleitung durch erfahrene Imker. Die Kurse sowie die Grundausstattung wird unter anderem durch das Staatsministerium und den Verein finanziert. Auch die Spende, die der Imkerverein Etzenricht kürzlich aus dem Erlös des Schwarz-Rot-Gold-Balles erhielt, fließt in die Nachwuchsförderung.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.