Auf den Tag genau feierten Marga und Alois Böhm am 30. Mai ihre „Eiserne Hochzeit“, 65 gemeinsame Ehejahre. Die Familie ließ das Fotoalbum mit den schwarz-weiß Aufnahmen der Hochzeit im Jahre 1959 kreisen. Marga stammt aus Schlesien, aus Bohrauseifersdorf, und Alois wuchs in einem kleinen Bauernhof im böhmischen Landkreis Tachau auf. Seine Familie siedelte 1946 um, fand zunächst einen Platz bei der Familie Rast bevor Floß zur Heimat wurde.
Aus zwei jungen Leuten aus unterschiedlichen Vertriebenen-Gruppierungen formte sich ein Oberpfälzer Paar. Die Jubilarin war als Bürokraft in Altenhammer bei einem Betrieb beschäftigt, der Granit verarbeitete. Nach einem kurzen Intermezzo in Karlsruhe zogen die Böhms 1964 zurück nach Weiden in die Hochstraße und ließen sich 1969 in der Etzenrichter Tulpenstraße nieder. „Wir fühlen uns hier seit Beginn an sehr wohl“, sagen sie und pflegen eine gute Nachbarschaft. Sie gelten als ausgesprochen freundliche und herzliche Mitbürger, wie Bürgermeister Martin Schregelmann bei seinem Besuch am „Hochzeitstag“ bestätigte.
„Unsere aktuellen Hobbys sind unsere zwölf Enkelkinder und neun Urenkel, auf diese sind wir mächtig stolz“, erklären die Jubilare dem Gemeindeoberhaupt und ihren vier Kindern Gabriele, Sabine, Susanne und Michael. Seit Jahrzehnten kann der ADAC-Ortsclub auf das Paar bauen, ebenso pflegten sie lange Zeit die Nähe zu den „Lustigen Konradern“. Alois Böhm hat bis zu seiner Rente bei der Firma Mitras in Weiden gearbeitet. Seine Profession war allerdings das Kellnern. Als fleißiger „Profi“ erreichte Alois hier Bekanntheit und Anerkennung. Den Job legte er erst nach einer Hüft-OP nieder. „Die Bedienerei war Steckenpferd und Beruf für mich, ich habe diese mit Freude gemacht und meine Frau hat mir den Rücken frei gehalten“, lautete der Rückblick auf die unzähligen Kilometer, die Alois Böhm 14 Jahre beim legendären Bierfest und 23 Jahre im Gasthof Riebel, zurücklegte. „12 bis 14 Maß habe ich schon gepackt.“ Gemeint ist natürlich im Service, nicht im Konsum. Gastwirt Riebel lobt die geballte Tüchtigkeit und Aufmerksamkeit und wird im Dorf so zitiert: „Wenn der Alois tätig war, konnte ich mir zwei weitere Bedienungen sparen.“
Das Lieblingsplätzchen des Paares ist nach wie vor die Terrasse, dort verbringt das Jubelpaar gerne die Zeit. Sie halten gerne den Kontakt zu Freunden und leben in Hausgemeinschaft mit Sohn Michael und dessen Familie. Die Feier der „Eisernen“ fand bei Tochter Sabine und Schwiegersohn Uli statt.
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