Etzgersrieth bei Moosbach
21.01.2025 - 14:12 Uhr

Sieglinde Rackl wenige Wochen vor ihrem 90. Geburtstag verstorben

60 Jahre war Sieglinde Rackl Sängerin im Kirchenchor Etzgersrieth. Nun ist sie kurz vor ihrem 90. Geburtstag verstorben.

Die langjährige Kirchenchor-Sängerin Sieglinde Rackl aus Etzgersrieth ist im Alter von 89 Jahren gestorben. Bild: Julian Stratenschulte
Die langjährige Kirchenchor-Sängerin Sieglinde Rackl aus Etzgersrieth ist im Alter von 89 Jahren gestorben.

Zahlreiche Trauergäste nahmen in der Expositurkirche in Etzgersrieth Abschied von Sieglinde Rackl. "Wir tun dies in unserem Glauben, in der Hoffnung, dass sich an ihr nunmehr erfüllt hat, was der Herr einst in der Taufe an ihr begonnen hat", führte Pfarrer Udo Klösel beim Requiem aus.

Das Licht der Welt erblickte Sieglinde Rackl am 21. März 1935 in Etzgersrieth als zweites Kind der Landwirtseheleute Andreas und Rosina Schnupfhagn, geborene Reger. Drei Tage später empfing sie die Taufe durch den damaligen Expositus Joseph Losch, dessen Ermordung durch die Nationalsozialisten sich in wenigen Tagen zum 80. Mal jährt.

Mit ihrem älteren Bruder Franz ist sie auf dem elterlichen Anwesen aufgewachsen. Es war keine leichte Zeit. Der Vater war im Krieg und die Kinder mussten in der Landwirtschaft kräftig mit anpacken. Nach der Schule kam sie nach Bischofsgrün, wo sie im Kurhaus als Haushaltshilfe arbeitete. Später besuchte sie die Nähschule in Tännesberg. Anschließend war sie bei der Firma Grundig in Vohenstrauß beschäftigt. Im Mai 1959 heiratete sie Wolfgang Rackl aus Etzgersrieth. Die Ehe blieb ohne Kinder. Auch hier, beim „Moier“ (Hausname), musste sie kräftig in der Landwirtschaft mit anpacken. Im Kirchenchor war sie sehr aktiv. 60 Jahre lang sang Sieglinde Rackl im Gotteshaus als hervorragende Sängerin mit großer Leidenschaft.

Die Verstorbene war eine gesellige und gastfreundliche Frau, ein geschätztes Mitglied der Gemeinschaft. Groß waren der Zusammenhalt und die Verbundenheit gerade auch mit der Nachbarschaft. In den vergangenen Jahren nahmen die gesundheitlichen Beschwerden bei ihr und auch bei ihrem Mann immer mehr zu. Für Sieglinde Rackl war es ein schwerer Schicksalsschlag, als ihr Mann im vergangenen Sommer verstarb. Als im Dezember auch noch der „Kramer Albert“ starb und somit alle ihr eng verbundenen Menschen aus der Nachbarschaft gegangen waren, verlor sie zunehmend ihren Lebensmut.

Nach kurzem Aufenthalt im Klinikum Weiden ging am 4. Januar ihr Lebensweg, wenige Wochen vor ihrem 90. Geburtstag, zu Ende.

Das Requiem wurde mit Volksgesang umrahmt, begleitet von Ludwig Putzer aus Vohenstrauß an der Orgel. Die Urne wurde im Familiengrab in Etzgersrieth beigesetzt. Dazu betete Pfarrer Klösel. Musikalisch umrahmt wurde die Trauerfeier am Friedhof vom Leiter Hans Reitinger und Musikkollegen auf ihren Trompeten von der Musikkapelle „Bayerisch Blech“.

 
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