Fahrenberg bei Waldthurn
04.07.2018 - 14:40 Uhr

Fußwallfahrt mit einigen Jubiläen

"Ohne Kreuz geht es nicht" lautete das Motto der 42. Tirschenreuther Wallfahrt zum Fahrenberg. Dabei gab es einige Besonderheiten.

Aus Tradition trägt Bernd Stahl das Vortragskreuz ab der Pfarrkirche, bis Wolfgang Scheunemann die letzte Strecke zum Fahrenberg übernimmt. Insgesamt über 100 Pilger marschierten bei der 42. Fußwallfahrt mit. Karl Scheidler/exb
Aus Tradition trägt Bernd Stahl das Vortragskreuz ab der Pfarrkirche, bis Wolfgang Scheunemann die letzte Strecke zum Fahrenberg übernimmt. Insgesamt über 100 Pilger marschierten bei der 42. Fußwallfahrt mit.

78 Pilger brachen am vergangenen Sonntag um fünf Uhr morgens zur 42. Fußwallfahrt zum Fahrenberg auf. Nach dem Pilgersegen durch Kaplan Paul Gebendorfer wies Wallfahrtsleiter Klaus Müller auf das Motto "Ohne Kreuz geht es nicht" hin und begann die Wallfahrt im Zeichen des Kreuzes. In Altglashütte wuchs der Pilgerstrom auf 100 Personen an. Waren bis 2017 zwei mittlerweile 16-jährige Ministranten die jüngsten Teilnehmer, so lief ihnen heuer die fünfjährige Katharina Bilz diesen Rang ab. Karl Scheidler, der schon 40 Mal an der Wallfahrt teilgenommen hat, war mit 77 Jahren der älteste Wallfahrer. Neu waren diesmal zwei zusätzliche Lautsprecher, der "Anliegenrucksack" und das Tirschenreuther Pilgerbuch. Müller, der heuer zum 20. Mal die Wallfahrt leitete, und Reinhard Legat hatten das neue Gebet- und Liederbuch zusammengestellt.

260 Bitten mitgetragen

Nach der Devise "Weniger ist oft mehr" sammelten die beiden auf 112 Seiten Gebetstexte, neue und altbekannte Lieder. Besonders angenehm wurden von den Pilgern das kleinere Format und der größere Druck empfunden. Das große Liedangebot wurde ausgiebig genutzt, es wurde soviel gesungen wie noch nie.

Bereits im siebten Jahr in Folge herrschte mit ungetrübtem Sonnenschein ideales Wallfahrtwetter. Inge Hannicke aus Weiden trug den "Anliegenrucksack", der heuer zum ersten Mal dabei war. Reinhard Legat übernahm die Idee von den Regensburger Altöttingwallfahrern und stellte den roten Rucksack samt Pilgerstab drei Wochen lang in der Gnadenkapelle auf. Wer den weiten Weg nicht oder nicht mehr auf sich nehmen konnte, durfte seine Anliegen notieren und in den Rucksack stecken. 260 Personen nahmen das Angebot an. Sorgen um den Glauben, vor allem Jugendlicher und Kinder, oder Bitten um Hilfe in schwerer Krankheit waren in dem Rucksack. Ein Anliegen las Legat vor: "Ich danke allen Wallfahrern, die für mich an diesem Tag beten und meine Sorgen und Nöte mittragen, Gottes reicher Segen sei mit ihnen!"

In seiner Meditation sprach Legat vom "Kreuz", mit dem wir auf den ersten Blick etwas Negatives verbinden - von den Kreuzschmerzen, vom Kreuz, das wir uns selbst aufladen oder anderen zumuten. "Der Blick auf das Kreuz von Jesus Christus kann uns helfen, unser Kreuz zu tragen", so Legat.

Aktuelle Kreuz-Diskussion

Er ging auf die Diskussionen zum Für und Wider um das Kreuz in öffentlichen Räumen ein. Das Kreuz sei nicht nur Symbol, sondern müsse mit Glaubensinhalt betrachtet werden und in die Herzen der Menschen gebracht werden. Müller stellte den Pilgern Bruder Konrad von Parzham vor Augen, von dem das Motto "Ohne Kreuz geht es nicht" stammt. "Das Thema ,Kreuz' wurde in den letzten Monaten topaktuell und veranlasste uns, das Wort des Heiligen als Leitwort zu übernehmen," so Müller. Das Kreuz hat bei jeder Wallfahrt eine tragende und zu tragende Bedeutung. Bei der Fahrenbergwallfahrt ist es zur Tradition geworden, dass Bernd Stahl von der Pfarrkirche weg das Vortragskreuz trägt und die letzte Strecke zum Fahrenberg hinauf Wolfgang Scheunemann. Gegen 12.40 Uhr erreichten die Pilger ihr Ziel und begrüßten vor der Kirche mit großem Applaus den Fahrenberg-Pfarrer Norbert Götz, der als Kaplan in Tirschenreuth von 1988 bis 1993 die Wallfahrt anführte.

Den Wallfahrtsgottesdienst und die Dankandacht feierte Kaplan Paul Gebendorfer, der unterwegs Gelegenheit zum Beichten angeboten hatte. Er dankte allen, die zum guten Gelingen der Wallfahrt beigetragen haben, besonders dem Team vom BRK und der Feuerwehr sowie den Lautsprecherträgern. Als Andenken erhielten die Pilger passend zum Motto ein kleines Stehkreuz mit einem Gebetstext.

100 Pilger nahmen an der 42. Fußwallfahrt von Tirschenreuth zum Fahrenberg teil. Karl Scheidler/ exb
100 Pilger nahmen an der 42. Fußwallfahrt von Tirschenreuth zum Fahrenberg teil.
Wallfahrtsleiter Klaus Müller mit einem Vorbeter und Inge Hannicke aus Weiden, die den "Anliegenrucksack" trug, der zum ersten Mal dabei war (von links). Mit im Bild auch Kaplan Paul Gebendorfer (rechts). Karl Scheidler/exb
Wallfahrtsleiter Klaus Müller mit einem Vorbeter und Inge Hannicke aus Weiden, die den "Anliegenrucksack" trug, der zum ersten Mal dabei war (von links). Mit im Bild auch Kaplan Paul Gebendorfer (rechts).
Wallfahrtsleiter Klaus Müller mit Fahrenberg-Pfarrer Norbert Götz, der als Kaplan in Tirschenreuth von 1988 bis 1993 die Wallfahrt fünfmal leitete sowie der älteste Teilnehmer Karl Scheidler und Kaplan Paul Gebendorfer. Karl Scheidler/exb
Wallfahrtsleiter Klaus Müller mit Fahrenberg-Pfarrer Norbert Götz, der als Kaplan in Tirschenreuth von 1988 bis 1993 die Wallfahrt fünfmal leitete sowie der älteste Teilnehmer Karl Scheidler und Kaplan Paul Gebendorfer.
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.