Feuerwehrführungskräfte tagen in Falkenberg

Falkenberg
22.07.2021 - 15:38 Uhr

Ein geballtes Paket an Informationen aus vielen Bereichen, ein Ausflug zum Bayerischen Zentrum für besondere Einsatzlagen in Neuhaus und mehr: Die Oberpfälzer Feuerwehrführungskräfte arbeiteten in Falkenberg wichtige Themen ab.

Die Pause nutzte man für ein Gruppenfoto am Fuß der Falkenberger Burg. Grußworte sprachen beim Treffen der Feuerwehrführungskräfte Regierungspräsident Axel Barthel (vorne 4. von rechts), der Landrat des Landkreises Tirschenreuth, Roland Grillmeier (vorne 2. von links), Falkenbergs Bürgermeister Matthias Grundler (vorne rechts) und der leitende Polizeidirektor Robert Hausmann (vorne 2. von rechts).

Die Tagung der Feuerwehrführungskräfte im Brauhaussaal des Falkenberger Tagungszentrums war die erste seit der Oktober-Zusammenkunft 2019 in Regenstauf. Normalerweise findet das Treffen der Kreis- und Stadtbrandräte, Feuerwehrinspektoren und anderer Dienstleistender jeweils im Frühjahr und im Herbst statt. „Corona hatte auch uns im Griff“, bedauerte der gastgebende Kreisbrandrat aus Wiesau, Andreas Wührl, im Gespräch mit Oberpfalz-Medien. "Die terminlich bereits für Oktober 2020 angesetzte Tagung platzte und wurde neu angesetzt und auf den aktuellen Julitermin 2021 verlegt", informierte Wührl. Nicht ausklammern wollte der für den Landkreis Tirschenreuth zuständige Kreisbrandrat jedoch die derzeitige Einsatzlage in den Unwetter-Katastrophengebieten in Westdeutschland und Südbayern. Der Wiesauer, Andreas Wührl, betonte: „Derzeit wurden aus der Oberpfalz noch keine Einsatzkräfte angefordert.“ In den Krisengebieten vor Ort seien aber – nach Wührls Informationen – derzeit Feuerwehrehrenamtliche aus den Landkreisen Miltenberg, Aschaffenburg und Bayreuth. Eine Schnelleinsatzgruppe entsandte der BRK-Kreisverband Tirschenreuth, um dort Hilfe zu leisten.

In seiner Grußrede würdigte Regierungspräsident Axel Bartelt die Arbeit der Feuerwehren und aller anderen Hilfsorganisationen. Ein besonderes Augenmerk – dem aktuellen Anlass entsprechend – richtete auf alle anwesenden Führungskräfte. Bartelt sprach von einem gut funktionierenden Mannschaftsgeist. „Die Kameradschaft wird groß geschrieben.“ Stets arbeite man zielgerichtet. „Gefragt sind aber auch Kreativität und Ideenreichtum“, ergänzte Bartelt. Nicht ausklammern wollte der Regierungspräsident – wie bereits zuvor Kreisbrandrat Andreas Wührl – die derzeitige Unwetter-Krisenlage an den derzeitigen Brennpunkten: „Mit ungläubigem Staunen schauen wir auf die zerstörten Straßen und weggespülten Häuser im Westen, ebenso auch auf die Unwetterschäden im Süden Bayerns. So was habe ich noch nie erlebt.“ Bartelt sprach von „Bildern die man nicht vergisst.“ Man müsse gespannt sein, welche Schlussfolgerungen aus der Katastrophe gezogen werden. Mit einer eingeschobenen Gedenkminute gedachte man der Opfer. Unter ihnen seien auch Feuerwehrkameraden, erinnerte der Sprecher. „Unsere Gedanken sind bei deren Familien“, sagte Bartelt. Derzeit liege noch keine Anfrage vor, um Feuerwehrleute aus der Oberpfalz zu mobilisieren. „Wenn diese eintrifft, werden wir die Wehren davon umgehend in Kenntnis setzen, um sie dorthin zu schicken“, versprach der Regierungschef aus der Oberpfalz. "Die Feuerwehren gehen mit gutem Beispiel voran. Sie packen an, unterstützen und sorgen für unsere Sicherheit." Dafür könne man nicht genug danken. Dass sich die Menschen auf die Feuerwehren verlassen können zeigt sich auch in der Tatsache, dass den Ehrenamtlichen uneingeschränktes Vertrauen geschenkt wird. Die Tatsache wurde auch in Axel Bartelts Ansprache deutlich.

Großer Verzicht wegen der Corona-Pandemie

„Wir sind gewohnt gegen Schneemassen und Hochwasser zu kämpfen. Nicht aber gegen einen unsichtbaren Feind“, spannte Bartelt den Bogen zum Corona-Virus. „Es ging etwas verloren“, kommentierte er den Verzicht der Feuerwehren auf Übungen, aber auch auf Feste und das gemütliche Miteinander. Den Kampf gegen Corona könne man nur durch Impfen gewinnen, empfahl er dafür die Werbetrommel zu rühren. An anderer Stelle lobte Bartelt auch die Medien, die – so der Regierungspräsident – "permanent auf die Wichtigkeit der Ehrenämter verweisen."

In seiner Ansprache vor den Führungskräften der Oberpälzer Feuerwehren betonte Regierungspräsident Axel Bartelt: "Der Freistaat Bayern ist stolz auf seine Feuerwehren."

„Feuerwehren und die Hilfskräfte vermitteln ein beneidenswertes Gefühl von Geborgenheit, Sicherheit und Heimat, unterstrich er an anderer Stelle. Die Freiwilligen und Berufsfeuerwehren lobte Bartelt als „Vorzeigeunternehmen.“ Die Achtung vor den Rothelmen beweise auch der persönliche Einsatz der jeweiligen Bürgermeister vor Ort: „Sie kämpfen wie ein Löwe um die Feuerwehrhäuser.“ Bartelt unterstrich: „Hilfe soll auch Freude machen, daher unterstützen wir auch gerne die Beschaffung von Geräten, den Bau und Instandhaltung von Gerätehäusern und die laufenden Schulungen der Kräfte.“ Dank zollte Bartelt den Unternehmen, den Kollegen und Familien der Freiwilligen. „Sie bringen dafür Verständnis auf. Besonders die Familien bilden ein wichtiges Glied in der Kette. Der Regierungspräsident schloss: „Der Freistaat Bayern ist stolz auf seine Feuerwehren.“

"Gina" aus Tschechien

Mit einer Gedenkminute gedachte man im Tagungszentrum der Burg Falkenberg den Opfern der jüngsten Unwetterkatastrophe.

Die Wehren im Landkreis Tirschenreuth stellte der gastgebende Kreisbrandrat Andreas Wührl vor. Über den Sachstand „Digitale Alarmierung“ referierten die Projektsteuerer aus den Integrierten Leitstellen Amberg, Regensburg und Nordoberpfalz. Informationen aus dem Ministerium folgten von Ministerialrat Matthias Ott. Als Referent eingebunden war auch der Fachberater der Oberpfalz, Brandrat Norbert Koller. Einblicke in den von den Feuerwehren genutzten „Geographic Informations Assistent“ (GINA) boten Udo Müller (ILS Hochfranken) und Brandrat Siegfried Simon von der Regierung in Oberfranken, um die Ergebnisse des Pilotprojektes vorzustellen. "Gina" wurde in Tschechien entwickelt und soll die grenzüberschreitende Zusammenarbeit verbessern. Über personelle Veränderungen informierte BFV-Vorsitzender und Kreisbrandrat Fredi Weiß aus Schnaittenbach. Zu einem Höhepunkt wurde der von Roland Sertl (Leiter Bildungswesen) organisierte Besuch im Bayerischen Zentrum für besondere Einsatzlagen in Neuhaus bei Windischeschenbach. Dort werden werden Hilfskräfte organisationsübergreifend ausgebildet. Des Weiteren folgten Berichte von Regierungsdirektor Andreas Bäuml (Sachgebiet 10 der Regierung Oberpfalz) und Rainer Emmerich (Schulleiter der Staatlichen Feuerwehrschule Regensburg). Im Anschluss seiner Rede betonte Bartelt: "Die Oberpfälzer Feuerwehren zeigen, dass sie auch gegenüber neuen Technologien stets offen, um in Zukunft noch besser und noch schneller helfen zu können." Die Entwicklung unterstütze auch die Nachwuchssuche, folgerte Bartelt.

Grußworte sprachen (von rechts): Regierungspräsident Axel Bartelt, Falkenbergs Bürgermeister Matthias Grundler, Landrat Roland Grillmeier und der Leitende Polizeidirektor der Oberpfalz, Robert Hausmann.
 
 

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