Falkenberg
29.03.2019 - 11:56 Uhr

Gegen Stromtrasse an Autobahn

Die geplante Gleichstromtrasse sorgt erneut für Diskussionen im Falkenberger Marktrat. Bürgermeister Herbert Bauer und Marktrat Matthias Grundler drängen sogar auf Ergänzungen einer vorbereiteten Stellungnahme.

Der öffentliche Fernsprechapparat in der Ortsmitte von Falkenberg ist nicht mehr rentabel. In wenigen Tagen wird die Telefonsäule verschwinden. Nur der Postkasten bleibt stehen. Bild: wro
Der öffentliche Fernsprechapparat in der Ortsmitte von Falkenberg ist nicht mehr rentabel. In wenigen Tagen wird die Telefonsäule verschwinden. Nur der Postkasten bleibt stehen.

Mit Blick auf die Trassenkorridore müsse man fristgerecht eine Stellungnahme an die Adresse der Bundesnetzagentur einreichen, informierte Bürgermeister Herbert Bauer zum sogenannten Süd-Ost-Link. Den Entwurf des entsprechenden Schreibens legte er den Markträten zur Kenntnisnahme vor. Eine Trassenvariante tangiere die Autobahn A 93. „Davon wäre der Markt Falkenberg betroffen“, so Herbert Bauer. Auch der benachbarte Markt Wiesau hatte sich mit dem Thema bereits beschäftigt.

Bedenken äußert der Markt Falkenberg unter anderem wegen des felsigen Geländes und den damit zu erwartenden Sprengarbeiten für eine Kabeltrasse unter der Erde. Zudem wird erwähnt, dass die Durchschneidung des Naherholungs- und Naturschutzgebietes Waldnaabtal ein nicht zu rechtfertigender Eingriff sei, der vor allem während der Bauphase Auswirkungen auf den Wasserhaushalt habe.

Zu bedenken gibt die Marktgemeinde auch, dass aufgrund der noch nicht kalkulierbaren Sprengmaßnahmen, eine deutliche Kostensteigerung zu erwarten sei. Die Variante sei für die Bevölkerung unzumutbar. Im Schreiben, das sich dem der Marktgemeinde Wiesau in allen Punkten anschließt, spricht sich der Markt Falkenberg klar und deutlich gegen eine mögliche Trassenführung entlang der Autobahn A 93 aus.

Marktrat Matthias Grundler (CSU) gingen die Formulierungen aber noch nicht weit genug. Der Fraktionssprecher empfahl daher, auch die befürchteten Nachteile der Land- und Forstwirte deutlich herauszustellen. Grundler sprach von einem „leidigen Thema“. Man wäre froh, wenn die Trasse nicht kommen würde. Der Waldbestand sei gefährdet, bedauerte der Sprecher. „Nachteile müssen vermieden werden.“

Zudem befürchte er ein – so wörtlich – „offenes Gefecht“, bei den Entschädigungsverhandlungen. „Wir fordern daher nicht nur einen einmaligen, sondern einen regelmäßigen Ausgleich“, ließ Grundler wissen. Ergänzend meinte er, dass die Gemeinde keinerlei Nutzen von der Stromtrasse habe. Der CSU-Fraktionssprecher empfahl daher, den bereits fertigen Entwurf entsprechend zu ergänzen.

Deutliche Kritik übte Bürgermeister Herbert Bauer an der ausgearbeiteten Breite der Erdverkabelung. Statt der geplanten 30 Meter, die man angeblich entlang der A 93 benötige, forderte Bauer eine Reduzierung auf höchstens die Hälfte. Der Waldverlust müsse den Eigentümern durch Ausgleichsflächen ersetzt werden, forderte der Bürgermeister an anderer Stelle. In die Pflicht nahm er dabei die Bayerischen Staatsforsten, die seinem Bekunden nach für einen entsprechenden Flächenausgleich sorgen müssten. Nach langer Aussprache einigte man sich auf die Ergänzungsvorschläge beider Sprecher.

Endgültig ausgedient hat die öffentliche Telefonsäule, die am Marktplatz/Ecke Kirchgasse zuletzt nur noch ein Dekorationsobjekt gewesen seit. Es sei dort überhaupt nicht mehr telefoniert worden. Folglich beliefen sich die Einnahmen auf null Euro. Die Telekom reagierte und stellte einen Antrag auf Rückbau der Telefonanlage. Bürgermeister Herbert Bauer und die Markträte trugen den Fakten nun Rechnung und stimmten zu.

Ohne Diskussion wurde die Vereinbarung zwischen der Ikom Stiftland und dem Markt Falkenberg für die touristische Vermarktung auf den Weg gebracht. Bereits in der November-Sitzung war der Auflösung der Werbegemeinschaft Stiftland und die gleichzeitige Überführung in die Ikom Stiftland zugestimmt worden. Damit die Geschäfte entsprechend weitergeführt werden können, müsse eine neue Zweckvereinbarung – rückwirkend zum 1. Januar – vereinbart werden, erläuterte Bürgermeister Herbert Bauer. „Diese liegt jetzt vor“, verlas Bauer die Inhalte der mehrseitigen Ikom-Vereinbarung vor dem "Segen" durch die Markträte.

Zugestimmt haben die Markträte einer Bauvoranfrage aus Gumpen. Dort soll eine Warmhalle mit Kalthallenanteil errichtet werden. Auf dem Grundstück sei bereits ein Wohnhaus vorhanden, berichtete Bürgermeister Herbert Bauer. Die geplante Warmhalle mit Kalthallenanteil soll als Hackschnitzellager und als Wartungshalle für forstwirtschaftliche Maschinen genutzt werden. Damit sich die Markträte ein genaueres Bild vom Vorhaben machen konnten, wurde ein Lageplan mit zwei Bauvarianten eingereicht. „Genauere Pläne werden nachgeschoben“, informierte der Bürgermeister mit Blick auf den späteren Bauantrag. Die Erschließung sei gesichert, die Beseitigung des Schmutzwassers erfolge mittels Kleinkläranlage, fügte Bauer den Informationen hinzu.

 
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