Falkenberg
09.01.2024 - 15:16 Uhr

Neujahrsempfang Falkenberg: Die Herausforderungen mutig angehen

Mit Zuversicht in die Zukunft - dazu ermunterte Bürgermeister Matthias Grundler beim Neujahrsempfang in Falkenberg. Im Fokus standen Menschen, die Herausragendes geleistet haben.

Beim Auftakt des Neujahrsempfangs im Tagungszentrum der Burg Falkenberg zitierte Bürgermeister Matthias Grundler einen früheren Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, Abraham Lincoln: „Der beste Weg, die Zukunft vorherzusagen, ist der, sie selbst zu gestalten.“

Schwungvoll eröffneten und begleiteten die Heusterz-Musikanten aus Tirschenreuth den Neujahrsempfang der Marktgemeinde Falkenberg. Traditionell findet die Veranstaltung an einem Vormittag nach dem Sonntagsgottesdienst statt. In der Messe hatte Pater James betont: „Wenn der Mensch ganz ist, ist auch die Welt geeint. Eine heile Welt beginnt mit heilen Menschen.“

Sturm und Ungewissheiten

„2023 war manchmal ein ganz schön schwieriges Jahr; da gab es Licht und Schatten“, sagte Bürgermeister Matthias Grundler in seiner Neujahrsansprache. Er fügte hinzu: „Ganz besonders in der staaden Zeit, die ja nur wenige Tage hinter uns liegt, standen die Zeichen – nicht nur was das Wetter betrifft - auf Sturm.“ Besonders betroffen habe ihn, dass zwei Tage vor dem Heiligen Abend der Christbaum auf dem Marktplatz umgeknickt sei. Mit Blick auf die „Schlaglichter des Jahres 2023“, die Grundler Revue passieren ließ, sprach er von „Höhen und Tiefen“ und von „Ungewissheiten für uns alle“. Der Bürgermeister verwies auf Migration und Flucht und auf den Krieg in Nahost. „Man fragt sich oft, wo soll das noch hinführen?“

„Viele Highlights, kleine und große", prägten laut Grundler das zurückliegende Jahr in Falkenberg, "in dem uns auch die Feuerwehr begeistert hat“. Tausende Besucher feierten mit der Falkenberger Feuerwehr das 150. Gründungsfest, dessen Höhepunkt ein großer Festumzug war. „Spät, aber nicht zu spät“, habe man die Denkmalschutzmedaille des Freistaates Bayern für die Revitalisierung der Burg in Empfang nehmen können. Gefeiert habe der Soldatenbund sein Jubiläum auf dem „wunderschönen Kalvarienberg“ bei Falkenberg. Der Gumpener O’schnitt nehme wieder Fahrt auf. Erfolgreich waren das Ferienprogramm „unserer Vereine“, der Zoigltag des Bezirks Oberpfalz und der „Versuch eines Herbstmarktes zusammen mit Kolping und den DJK-Eltern“, so Matthias Grundler. Wieder „ein klein wenig gewachsen“ sei der beliebte Adventsmarkt.

Kinderkrippe voll

Grundler fuhr fort: „Nicht immer sind es nur die großen Events, die uns berühren.“ In den Fokus rückte er auch die über 200 Jahre alte Dorfglocke in Seidlersreuth, die „wieder erklingt“. „Ein besonderer Zauber“, so Grundler, „waren für viele die musikalischen Burgführungen des Kolpingchores und des Burgteams, mit denen man sogar den Bischof begeistern konnte.“ Für den Erhalt der Grundschule werde man stets kämpfen. Die Kinderkrippe, die derzeit noch im Pfarrhaus untergebracht ist, sei laut Grundler „plattert voll“.

Bauland und Feuerwehrhaus

Stellen werde man sich den „Herausforderungen“, versicherte das Marktoberhaupt und hoffte auf eine „baldige Entscheidung" in Sachen Feuerwehrhaus und Fahrzeug. Eine zeitnahe Lösung wünsche man auch bei der Frage nach dem künftigen Standort der Kinderkrippe. „Zentrale Themen“ seien Bauland, Wohnraum und Leerstandsbekämpfung, die so Grundler „2024 großen Raum einnehmen werden“. Der Bürgermeister schloss: „Trotz vieler Herausforderungen blicke ich mit wirklich großer Zuversicht in die Zukunft.“

Die Neujahrswünsche der Pfarrei Sankt Pankratius überbrachte der Pfarrvikar der Pfarreiengemeinschaft Wiesau-Falkenberg, Pater James. Der Geistliche empfahl, "mit Vertrauen" ins neue Jahr zu gehen. Begleitet wurde der aus Indien stammende und in Wiesau lebende Seelsorger von vier Sternsingern. „Sie wecken in mir Zuversicht.“

Der Einladung zum Neujahrsempfang war auch der Vizepräsident des Bayerischen Landtages, MdL Tobias Reiß, gefolgt. Der aus Brand in der Oberpfalz stammende Politiker lobte die „hervorragende“ Zusammenarbeit mit dem Markt Falkenberg und dessen Bürgermeister Matthias Grundler. Reiß versicherte: „Wenn ich etwas für Falkenberg leisten kann, dann immer gerne.“

Ehrungen ein Ansporn

Höhepunkt des Neujahrstreffens im Tagungszentrum der Burg Falkenberg waren Ehrungen für besondere Leistungen. Die Auszeichnungen sollen auch dazu anspornen, unterstrich das Gemeindeoberhaupt, "Gleiches zu tun".

Pia Enslein

"Es ist ein guter Brauch, dass Schüler oder Studenten, die mit herausragendem Engagement und tollen Abschlüssen geglänzt haben, im Rahmen unseres Neujahrsempfanges gewürdigt werden", bat Grundler eine junge Studentin aus dem Gemeindeteil Troglauer Mühle zu sich nach vorne: Pia Enslein. Das Fachgebiet der erfolgreichen Master-Absolventin der TU Dresden lautet: Geodäsie und Geoinformation. Der für Laien sicher komplizierte Titel ihrer Masterarbeit: "Vergleich verschiedener Methoden der Datenerhebung und Prozessierung und Entwicklung eines effizienten Workflows zur Erzeugung digitaler Geländemodelle in der Bauindustrie". Mit den, so Grundler wörtlich, "herausragenden Leistungen" wurde sie als eine der Besten ihres Jahrgangs an der Uni ausgezeichnet.

Kolpingchor

In "unnachahmlicher Weise", mit "Herzblut", einer "unglaublichen Fantasie" und mit dem "richtigen G'fühl" habe es der Kolpingchor (so Grundlers Worte in der Laudatio) in der Burg Falkenberg klingen lassen. Mit Blick auf die musikalischen Angebote im Wahrzeichen der Marktgemeinde sprach der Bürgermeister von einer "ganz anderen Burgführung" mit "viel G'sang und schauspielerischen Einlagen". Angeboten wurden rund 30 dieser Veranstaltungen, wozu im März auch Bischof Rudolf Voderholzer eingeladen war. "Ich glaube, auch im Leben eines Bischofs war das ein einmaliges Erlebnis."

Lisa und Reinhard Schabl

"Unsere Burgführer setzen nun seit Jahren ihr Herzblut für unsere Burg ein und führen Klein und Groß, ob deutschsprachig oder auf Englisch." Damit gemeint waren Lisa und Reinhard Schabl, die eine nicht ganz einfache Aufgabe übernommen haben. Bei den musikalischen Burgführungen hielt das Ehepaar den Spannungsbogen immer hoch, um mit "Wissenswertem" über die Geschichte der Burg die vielen Besucher "in den Bann zu ziehen und zu begeistern". Lisa und Reinhard Schabl seien "tolle Botschafter für Falkenberg". Sie hätten die Burg "in einem tollen und sympathischen Licht dargestellt".

Hintergrund:

Der Markt Falkenberg

  • Einwohner: rund 950
  • Gemeindefläche: 3934 Hektar
  • Markterhebung: 1467
  • Wahrzeichen: die Burg und das historische Brauhaus
  • Partnergemeinde: Nagyvázsony in Ungarn
 
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