Fensterbach
12.09.2023 - 14:38 Uhr

Abend für Newcomer auf der Konzertbühne

Es ist eine Veranstaltung, die Tradition hat in Wolfring. Meist im Spätsommer fährt ein Lkw auf den Dorfplatz, von dessen Ladefläche herab laute Rockmusik an die Ohren von Besuchern dringt. Gesucht wird die beste Newcomerband des Jahres.

"Lou ma doch mei Rouh": Mit oberpfälzischer Mundart siegt eine Gruppe mit dem Namen "Die drei Duos" beim Newcomerfestival in Wolfring. Bild: Houschka
"Lou ma doch mei Rouh": Mit oberpfälzischer Mundart siegt eine Gruppe mit dem Namen "Die drei Duos" beim Newcomerfestival in Wolfring.

Es gibt ein paar seit langem gültige Begleiterscheinungen für das Event. Den ganzen Abend über steht der Fensterbacher Bürgermeister Christian Ziegler in der Grillbude und brät Würste für ein Publikum, das im Regelfall erst nach und nach eintrudelt. Die Leute vom Verein Rocking Hoot führen Regie, besetzen Mischpult und den Getränkestand. Zu den Dauergästen gehört die Dürnsrichter Linedance-Formation Cool Liners. Auch heuer trat sie auf.

Eine Frage stellte sich den ganzen Abend lang: Was sind Newcomer? Seit dem Konzert mit schier endlos langen Umbaupausen auf dem Wolfringer Dorfplatz steht fest: Der Begriff "Neuling" hat nichts mit dem Alter der Akteure zu tun. An der Rampe erschienen Musiker, die teilweise die Rente bereits erreicht haben. Wichtig war nur, dass sie erst neuerdings vor ein Publikum treten.

Eines stand am späten Abend auch fest: Der bei Festivals erhoffte Funke sprang nicht über. Am ehesten kam noch Stimmung auf, als eine aus Musikern im fortgeschrittenen Alter bestehende Formation mit dem eher kuriosen Namen "Die drei Duos" in die Saiten griff. Ohne Schlagzeuger, dafür mit einem grandios guten Mundharmonika-Virtuosen und dem in der Amberger Rockszene bekannten Gitarristen Claus Priefer.

Die älteren Herren erfreuten mit Eigenkompositionen in oberpfälzischer Mundart. Da gab es Songs wie "Lou ma doch mei Rouh". Originell, rhythmisch, auf einem Rockfestival eher nicht vermutet. Die Band, um es vorwegzunehmen, gewann den Newcomer-Wettbewerb und durfte einen Einkaufsgutschein mitnehmen.

Was war sonst noch los an diesem Abend? Eine aus Ingolstadt angereiste Formation trug den Namen "Brainchuckies" und entpuppte sich, an der Phonzahl gemessen, genau so laut und schrill wie eine Amberger Formation, die sich "J-Steam" nennt. Beide Bands waren mit jungen Sängerinnen ausgestattet, was eigentlich ein Glücksfall für Rockgruppen ist. Doch irgendwann setzte sich die Erkenntnis fest: Wer nur schreit und Schlagzeuger auf das Trommelfell der Zuhörer loslässt, hat mit dem Rock'n'Roll ein gespanntes Verhältnis..

Ein langer Abend. Zum Schluss mit der Gruppe "Major Overdrive". die außer Wertungskonkurrenz engagiert war und etwas Stimmung in den Zuhörerkreis brachte.

Der Verein Rocking Hoot blickt indessen bereits auf eine weitere Traditionsveranstaltung im Advent. "Rocking Christmas"nennt sie sich. Dabei, so war zu vernehmen, wollen die Veranstalter heuer ihr Augenmerk auf Bands legen, die in der Lage sind, auf ein der Weihnachtszeit angepasstes Repertoire zurück zu greifen.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.