Die Kommunalwahl am 15. März hatte für große Veränderungen im Gemeinderat gesorgt. Sieben neue Plenumsmitglieder wird es ab 1. Mai geben. Doch zunächst mussten während der letzten Sitzung in einer zu Ende gehenden Legislaturperiode die ausscheidenen Räte verabschiedet werden. Corona schrieb dazu das Drehbuch.
Die letzte Sitzung fand nicht im Rathaus statt. Sie musste, der Not gehorchend, in der Dürnsrichter Schulturnhalle angesetzt werden. Sie ging mit einem Wort des tiefen Bedauerns von Bürgermeister Christian Ziegler einher. Er sagte: "Es hätte einen festlichen Abend im Beisein der Ehefrauen unserer ausscheidenden Gemeinderäte geben sollen." Der müsse nun ausfallen. Doch das Gemeindeoberhaupt stellte in Aussicht: "Wir werden Euch am 19. November einladen, wenn es zum Jahresabschlussessen der Verwaltung kommt." Auf den Plätzen der sieben letztmals einer Sitzung beiwohnenden Räte lag ein Geschenk. Eigens angefertigte kleine Kunstwerke mit Symbolen der Gemeinde Fensterbach. In seiner Rede wandte sich Bürgermeister Ziegler zunächst Heinrich Niebauer (Högling) und Hermann Schrott (Knölling) zu. Sie gehörten jeweils sechs Jahre lang dem Plenum an. 14 Jahre hatte Hans Hermann (Wohlfest) Sitz und Stimme im Gremium.
Seit drei Legislaturperioden und damit 24 Jahre waren Uli Bauriedl (Högling) und Erich Saffert (Dürnsricht) im Gremium. In seine grundsätzliche Feststellung "Wir haben Eueren Rat sehr geschätzt", band Ziegler auch sie mit ein. Danach wandte er sich zwei Männern zu, die von 1990 an und bis jetzt ein drei Jahrzehnte währendes Stück Fensterbacher Kommunalpolitik schrieben: Carl Graf zu Eltz aus Wolfring und Josef Sturm aus Högling, der zuletzt als Vizebürgermeister amtierte. Christian Ziegler gebrauchte bei ihrer für die Gemeinde erbrachten Lebensleistung das Wort "Dinosaurier". Dann dankte er "für alles, was Ihr eingebracht und ehrenamtlich getan habt."
Was danach geschah, wird wohl auch noch künftige Generationen in der Gemeinde interessieren. Es gab ein Gruppenfoto der ausscheidenden Räte, bei dem der Sicherheitsabstand, von der Pandemie diktiert, streng eingehalten werden musste. Erneut ließ dabei Bürgermeister Ziegler den Satz anklingen: "Wer hätte das jemals gedacht!" Kein Händeschütteln, kein Schulterklopfen. Auch das schrieb Corona zwingend vor.



















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