Selten zuvor ist eine Debatte im Gemeinderat so intensiv geführt worden. Es ging um ein Zuschussgesuch des Sportvereins DJK Dürnsricht-Wolfring und um die Summe von 24 500 Euro, die der Club zur Finanzierung einer neuen Flutlichtanlage haben wollte.
Zunächst trug Bürgermeister Christian Ziegler ein zweiseitiges Schreiben der beiden DJK-Vorsitzenden Stefan Obendorfer und Daniel Straller vor. Darin wurde sinngemäß dargelegt, dass es momentan außerordentlich hohe Zuschüsse vom Landessportverband und vom Bund für Flutlichtanlagen gibt. Sie würden im Fall der DJK 51 000 Euro ausmachen. Das vom Verein ins Auge gefasste Erneuerungsprojekt, bei dem gleichzeitig eine Erweiterung der Anlage stattfinden soll, würde 75 500 Euro kosten. Folglich wurde die Gemeinde gebeten, den Rest von 24 500 Euro zu übernehmen. Deutlich wurde im DJK-Brief auch, dass die Flutlichtmasten "längst renovierungsbedürftig sind" und das Vorhaben ferner einhergehe mit einer Umstellung auf stromsparende LED-Leuchten. Nach der Verlesung des Gesuchs kam eine lebhafte Debatte in Gang. Deren Bogen spannte sich von Zustimmung über Skepsis bis hin zur Ablehnung. Dabei stand fest: Zuwendungen in dieser Höhe sind in Fensterbach unüblich. "Ich habe auch Bedenken, ob so etwas rechtlich zulässig wäre", äußerte der geschäftsleitende Beamte Peter Fleißner. An der Debatte beteiligten sich alle anwesenden Ratsmitglieder samt Bürgermeister. "Da würde ein Fass aufgemacht", ließ Hubert Meierhofer jun. anklingen und befand sich im Schulterschluss mit Vizebürgermeister Florian Adam, der sich 5000 Euro Zuschuss vorstellen konnte. In anderen Redebeiträgen wurde daran erinnert, dass es sich bei der DJK um den mitgliederstärksten Verein in der Gemeinde handele. Auch das im Club mannigfach vorhandene Ehrenamt und die intensive Nachwuchsarbeit spielten eine Rolle. Weitere Argumente kamen in die Waagschale. Dass die Gemeinde ohnehin sehr viel für die DJK tue, rief Bürgermeister Ziegler ins Gedächtnis. Auch er vertrat die Meinung, dass andere Vereine mit ähnlichen Anliegen kommen könnten. Zu diesem Zeitpunkt machte Gemeinderätin Marlene Groitl einen Vorschlag. "Wir sollten der DJK 10 000 Euro Darlehen gewähren", lautete er. Diese Darlehens-Offerte von Groitl wurde mit 7:5 Stimmen abgelehnt. Gleichwohl aber nahm Adams gemachter Konsens-Vorschlag, dem Sportverein 5000 Euro Zuschuss zu gewähren, mit 9:3 die Plenumshürde. Im Ohr blieb dabei, was in einer Reihe von Wortmeldungen angeklungen war: "Wenn wir 24 500 Euro geben, ist weiteren Anträgen in ähnlicher Höhe von anderen Vereinen Tür und Tor geöffnet."
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