Fensterbach
05.05.2019 - 17:37 Uhr

Gäste trotzen der Kälte

Die Laune vermiesen lassen, nur weil der Mai meint, den Dezember spielen zu müssen? "Jetzt erst recht", wird dem Wettergott die Stirn gezeigt und der Partytrubel zum 900-jährigen Bestehen von Wolfring in eine bunt schillernde Szene gesetzt.

Auftakt am Samstag: Bürgermeister Christian Ziegler im Mittelaltergewand und seine Gäste zur Eröffnung unter Regenschirmen. Bild: Götz
Auftakt am Samstag: Bürgermeister Christian Ziegler im Mittelaltergewand und seine Gäste zur Eröffnung unter Regenschirmen.

Wie war das gleich mit den Prognosen? Noch eine Woche zuvor hatten die schlauen Wetterfrösche "Sonne, kein Regen, 13 Grad" signalisiert. Und dann das: Auf die Biertische prasselnde Tropfen zum Auftakt der Jubiläumsfeier in einem Dorf, von dem Altlandrat Hans Schuierer sagte, es sei unglaublich schön. Dann stand er zusammen mit dem amtierenden Landkreischef Thomas Ebeling auf der Bühne, als der Fensterbacher Bürgermeister Christian Ziegler das erste Bierfass anzapfte. In mittelalterlichem Gewand, das sich Ziegler vorher hatte schneidern lassen. Kinder ließen Ballons steigen und brachten mit Liedern das Jubiläum auf den Weg.

Zum Teufel mit dem Wetter am Samstag. Doch ärgern, grollen und granteln half nichts. Da mussten die Wolfringer durch. Samt denen, die zu Programmzwecken teilweise von weither angereist waren. Zum Beispiel Gruppen, die gleich unterhalb des mächtigen Schlosses ein historisches Zeltlager aufbauten. Mit Degen, Säbeln, Schwertern und Kanonen, die das 900-jährige Ortsbestehen Wolfrings mit lauten Donnerschlägen verkündeten. Bei zu diesem Zeitpunkt gerade einmal fünf lausigen Grad auf dem Thermometer.

Die Temperaturen sanken weiter ab. Sternenklarer Himmel am Samstagabend, drohender Bodenfrost im Mai. Winterjacken waren angesagt beim "Highway to Hell", der am Dorfplatz eine Schar Unentwegter zum Tanz animierte. Unterbrochen nur von einer furiosen Show der Neunburger Truppe "Ameno Signum". Feuerbälle, Fackelschein, fabelhafte Beherrschung des Elements Flamme. Und plötzlich schien es so, als würde das im Hintergrund angestrahlte Schloss brennen. Eine Sinnestäuschung der unglaublichsten Art.

Dann kam der Sonntag und mit ihm die Gäste. Zunächst zum Festgottesdienst, der vom Dorfplatz hinein in die Kirche verlegt worden war. Danach Blasmusik vor dem Jugendheim, Mittagessen und ein Spaziergang auf der Flaniermeile. Blicke in den Dorfstadel, vorbeigeschaut im Zelt der Jäger um Peter Neidl, weiter zum mittelalterlichen Lager und ein Abstecher ins renovierte und glanzvoll sanierte Dorfwirtshaus.

Am Nachmittag füllten sich die Parkplätze. Drinnen im Dorf strahlte der Bürgermeister. Denn jetzt war plötzlich richtig etwas los. Der Platz vor dem Jugendheim wandelte sich zum Biergarten. "Na also, doch noch alles wie erhofft", freute sich Christian Ziegler. Ein paar Tausend Leute bis zum Abend und damit der Lohn für alle, die ehrenamtlich schufteten und rackerten. Dank des Wetters, das ein paar wärmende Sonnenstrahlen schickte.

Da war die Stimmung noch etwas verhalten. Denn zum Jubiläumsstart mussten viele unters schützende Zeltdach. Bild: Götz
Da war die Stimmung noch etwas verhalten. Denn zum Jubiläumsstart mussten viele unters schützende Zeltdach.
Na also, ging doch: Erst begann am Sonntag die Sonne zu strahlen und dann die Musikanten. Bild: Götz
Na also, ging doch: Erst begann am Sonntag die Sonne zu strahlen und dann die Musikanten.
Die prächtige Wolfringer Kirche gehörte zum Besuchsprogramm vieler Besucher. Bild: Götz
Die prächtige Wolfringer Kirche gehörte zum Besuchsprogramm vieler Besucher.
Brennt Schloss Wolfring? Der mächtige Feuerball am Samstagabend wurde entfacht von der aus Neunburg vorm Wald angereisten Truppe "Ameno Signum", die einen grandiosen Schlusspunkt unter den ersten Jubiläumstag setzte. Bild: Houschka
Brennt Schloss Wolfring? Der mächtige Feuerball am Samstagabend wurde entfacht von der aus Neunburg vorm Wald angereisten Truppe "Ameno Signum", die einen grandiosen Schlusspunkt unter den ersten Jubiläumstag setzte.
Am Sonntag kam plötzlich die Sonne durch. Ab dann hatte Wolfring die gewünschte große Gästeschar. Und schon war aus dem Dorfplatz in großer Biergarten geworden. Bild: Houschka
Am Sonntag kam plötzlich die Sonne durch. Ab dann hatte Wolfring die gewünschte große Gästeschar. Und schon war aus dem Dorfplatz in großer Biergarten geworden.
Arme Ritter: Am Samstag war es in ihrem Lager eher trist. Doch 24 Stunden später geriet die kleine Zeltstadt zu einem Anziehungspunkt. Bild: Götz
Arme Ritter: Am Samstag war es in ihrem Lager eher trist. Doch 24 Stunden später geriet die kleine Zeltstadt zu einem Anziehungspunkt.
 
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