Gemeinderat Fensterbach erteilt Oberpfälzer Seenland eine Absage

Fensterbach
20.10.2022 - 11:55 Uhr
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Bürgermeister Christian Ziegler ist angetan von der Idee, dass die Gemeinde Fensterbach dem Zweckverband Oberpfälzer Seenland beitreten sollte. Als darüber abgestimmt wird, erleidet er eine herben Niederlage.

Der Zweckverband Oberpfälzer Seenland kümmert sich in erster Linie um Beratung und Marketing für die Urlaubsregion, wie hier am Pavillon am Steinberger See. Die Gemeinde Fensterbach will den Zweckverband nun nicht beitreten.

"Für mich ist das enttäuschend. Aber wir haben eine Demokratie", kommentierte Bürgermeister Ziegler die Entscheidung der 13 anwesenden Stimmberechtigten in der zurückliegenden Gemeinderatssitzung. Die Räte hatten sich mit 5:8 gegen einen Beitritt zum Zweckverband Oberpfälzer Seenland ausgesprochen. Damit waren Zieglers Bestrebungen gescheitert, sich in eine Gemeinschaft aufnehmen zu lassen, die zusammen wirbt, auf Messen geht, ständig bemüht ist, den Tourismus anzukurbeln und vorwärts zu bringen.

Genau da lagen für die Mehrheit der Gemeinderäte entscheidende Gründe. Schon als im September der Geschäftsführer des Zweckverbands Seenland vor dem Plenum referiert hatte, waren Fragen aufgetaucht. Zum Beispiel diese: "Was können wir hier in Fensterbach den Touristen anbieten?" Die Antwort des Bürgermeisters lautete: "Sehr viel." Doch es gab Konter. Mit Blick auf die Gastronomie wurde argumentiert, dass da mit Ausnahme eines Hotels in Wolfringmühle eher wenig vorhanden sei.

"Wir sollten uns Zeit nehmen, um zu überlegen", hatte Bürgermeister Ziegler in der September-Sitzung des Gemeinderats empfohlen und dazu geraten: "Wir sollten das erst mal sacken lassen." Zu den Anforderungen gehörte, dass Fensterbach mit einem jährlichen Beitrag von rund 11 000 Euro die Mitgliedschaft im Zweckverband hätte erhalten können. Als nun, vier Wochen später, der Verwaltungsleiter Thomas Rambach einen Beschlussvorschlag verlas, kam es zu einer Debatte, die sich in der Argumentation dem Anschluss verweigerte.

Erneut wurden Stimmen laut, die ihre Ablehnung mit dem Hinweis darauf begründeten, dass Fensterbach zu wenig solide Grundlagen für einen gesicherten Gang in den Tourismus habe. "Aber wir sollten eine sich in diese Richtung bietende Chance nutzen", wurde konträr argumentiert.

Postwendend kam der widersprechende Einwand, dass angesichts enormer Preissteigerungen auf anderen Sektoren "nicht noch einmal etwas Neues" ins Auge gefasst werden sollte. Die gleich darauf vom Bürgermeister erbetene Abstimmung machte deutlich: Tourismusgemeinde wird Fensterbach zumindest vorerst nicht. Der Beitritt zum Zweckverband ist zu den Akten gelegt.

 
 

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