Gläubige heißen neuen Fensterbacher Pfarrer willkommen

Fensterbach
19.09.2023 - 09:27 Uhr

Der neue Pfarrer von Fensterbach ist ein weitgereister Mann. Georg Praun (66) hat die Welt gesehen und kann unterhaltsam darüber berichten. Das tat er bei seiner Einführung in breiter Ausführlichkeit.

Willkommensgruß für einen katholischen Geistlichen, der mit 66 Jahren noch immer viel Lust auf neue Lebenseindrücke hat. Das Bild zeigt (von links) Bürgermeister Florian Adam, Pfarrer Georg Praun, Pfarrgemeinderatsvorsitzende Sandra Schieder und Kirchenpfleger Günter Schießl.

Zur Installation des neuen Pfarrers von Fensterbach, Georg Praun, hatten sich zahlreiche seiner geistlichen Mitbrüder in der Dürnsrichter Pfarrkirche eingefunden. Unter ihnen Dekan Alfons Kaufmann, der im gleichen Jahr wie Praun die Weihe empfing. Zu Beginn des festlichen Gottesdienstes formierte sich ein langer Zug, den die Fensterbacher Jugendblaskapelle anführte. Vor dem Gotteshaus empfingen Pfarrgemeinderatsvorsitzende Sandra Schieder und Kirchenpfleger Günter Schießl den neuen Pfarrer, hießen ihn als Nachfolger des nach Burgweinting gewechselten Pfarrers Michael Hoch willkommen und wünschten ihm "Erfolg bei der Arbeit in unserer Gemeinde."

In der vollbesetzten Kirche wurde die Qualität des Chors deutlich. Sänger und Sängerinnen umrahmten die Installation des aus Eschenbach in der nördlichen Oberpfalz stammenden Geistlichen. Im Auftrag von Bischof Rudolf Voderholzer vollzog Dekan Alfons Kaufmann (Oberviechtach) die offizielle Einführung von Georg Praun. Der Zufall fügte es, dass sich da zwei Freunde am Altar gegenüberstanden. "Ich bin bereit", antwortete Praun auf die Frage des Dekans, ob er die Pfarrei Fensterbach verantwortungsvoll führen wolle.

Während der Messe fiel auf, dass der seit 1. September 2023 ins Amt gekommene Pfarrer sich nicht an die Gemeinde wandte, kein Wort zu sich und seinem Lebensweg durch zwischenzeitlich über sechseinhalb Jahrzehnte sagte. Die Irritation darüber war allerdings nur relativ kurz. So kurz, wie der anschließende Weg vom Gotteshaus hinüber zur angrenzenden Schulturnhalle. Dort setzte Georg Praun zu einer persönlichen Vorstellung an, die keine Fragen offen ließ. Bevor dies geschah, gab es Blumen für Priester Praun.

Pfarrgemeinderatsvorsitzende Sandra Schieder überreichte einen herbstlichen Strauß und formulierte: "Wir sind gespannt darauf, was die Zukunft mit Ihnen bringen wird." Kirchenpfleger Günter Schießl schloss sich an: "Vor uns liegen viele Aufgaben. Zusammen mit Ihnen wollen wir das gestalten, was in der Pfarrei zu tun ist." Danach ergriff Vizebürgermeister Florian Adam das Wort. Er sagte: "Wir empfangen Sie mit offenen Armen und sehen zu unserer Freude, dass die Nachfolgefrage geklappt hat."

Was folgte, war ein Vorstellungs-Vortrag des neuen Pfarrers, der erst nach über eineinhalb Stunden mit dem im Bild gezeigten Tandemflug eines Mannes endete, der Herausforderungen des Lebens offenbar seit Jahrzehnten annimmt und Begegnungen sucht. Georg Praun ließ die in der Turnhalle versammelte Pfarrgemeinde unter Zuhilfenahme von Dias an seinem Werdegang teilhaben. Man erfuhr: Ein Oberpfälzer, bei der Bundeswehr gedient, dann Lebensmitteltechnologie und später Theologie studiert. Irgendwann auch in einer Käseherstellung gearbeitet und fit im Hobby Schreinerei.

Es ging weiter mit Stationen, die das Verlangen eines Menschen zeigten, der sich bis heute mit immer neuen Eindrücken ausstatten will. Reisen in ferne Länder wie Argentinien, Indien und USA, mit dem Rucksack unterwegs und nie in Nobelhotels. Mehrsprachig und bis heute immer mal wieder auf Tour, um tief hinein in die Gepflogenheiten von Bevölkerungen auf unserem Globus zu blicken.

Die beruflichen Eckpfeiler des Theologen hingegen waren keineswegs draußen in der weiten Welt angesiedelt. Da beschränkte sich Georg Praun auf einen engeren Radius rings um seine Heimatstadt Eschenbach. Kaplan in Cham, Pfarrer in Marktleuthen/Oberfranken und im oberpfälzischen Wenzenbach. Zurück dann vor über einem Jahrzehnt nach Wilting-Sattelbogen bei Cham im Bayerwald und jetzt, mit 66 Jahren, Einzug in den Pfarrhof von Dürnsricht. Das Abenteuer "Leben", so scheint es, hat sich für Pfarrer Praun noch längst nicht auf den Weg zu einem Ruhestandsstadium begeben.

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