Fensterbach
13.11.2023 - 11:55 Uhr

Godelmann rekultiviert Sandgrube bei Freihöls mit Laubbäumen

Drei Stunden bei drei Grad plus. Ein Sonntagnachmittag mit durchaus weitblickender Bedeutung. Westlich von Freihöls hat die Firma Godelmann mit der großflächigen Rekultivierung der Sandgrube begonnen.

Eine Aktion, von der Zukunftsbotschaften ausgehen: Bernhard Godelmann jun. (rechts), seine Frau Silvia (links) und nahezu 100 Leute aus ihrer Betriebsbelegschaft pflanzen in der Sandgrube Freihöls 1200 Laubbäume. Sie starten damit eine auf Jahrzehnte ausgelegte Rekultivierung des 40 Hektar großen Geländes. Bild: Houschka
Eine Aktion, von der Zukunftsbotschaften ausgehen: Bernhard Godelmann jun. (rechts), seine Frau Silvia (links) und nahezu 100 Leute aus ihrer Betriebsbelegschaft pflanzen in der Sandgrube Freihöls 1200 Laubbäume. Sie starten damit eine auf Jahrzehnte ausgelegte Rekultivierung des 40 Hektar großen Geländes.

Erst besaß ein Amberger Speditionsunternehmer den Tagebau unweit des Dorfes Freihöls, dann wurde die Firma "Heidelberger Sand" Inhaber der Liegenschaft. Die Sandgrube, maßgeblich damals durch Sprengungen ausgebeutet, verkam zusehends und wurde zum Ärgernis einer Freihölser Bevölkerung, die sich immer mehr in die Rolle des bei Detonationen Schaden nehmenden Opfers gedrängt sah.

Vor wenigen Jahren zog die Firma "Heidelberger" ab. Zunehmend mehr in die öffentliche Kritik geraten, wurde die Sandgrube an das in Högling ansässige und auf den Sand dringend angewiesene Unternehmen Godelmann verkauft. Ab dann kehrte Ordnung ein. Ausgestattet mit einer Erweiterungsgenehmigung durch das Bergamt Bayreuth wurden teure Fahrzeuge und Einrichtungen gekauft, um künftige Sprengungen in der Grube auszuschließen. Hinzu kamen geordnete Verhältnisse bei der An- und Abfahrt, gab es sinnvolle Auffüllungen bei Bereichen, in denen der Sand aus dem Boden genommen worden war.

Zu den Auflagen, die Firmenchef Bernhard Godelmann jun. und sein Vater Bernhard Godelmann sen., zu erfüllen haben, gehört die Wiederaufforstung. Mit einer sehr ungewöhnlichen Aktion ist nun am westlichen Grubenrand ein Startschuss dazu gesetzt worden. Dies geschah an einem Sonntagnachmittag unter Einladung an Mitarbeiter und deren Familienangehörige. Tenor dabei: "Wir pflanzen Bäume, um etwas für die Ökologie zu tun und machen danach gemeinsam Brotzeit."

Das Echo erfolgte prompt: Nahezu 100 Männer und Frauen aus der Godelmann-Betriebsgemeinschaft kamen an die Grube, griffen zu Spaten und Schaufel, setzten Bäume in den durch aufgeschütteten Waldhumus geeignet gemachten Boden. Allen voran die Unternehmerfamilie, für die Bernhard Godelmann jun. unterstrich: "Was wir ausbeuten, wird rekultiviert." Eine Aktion, für die es einen langen Atem braucht. Denn noch ist die Sandgewinnung auf 40 Hektar westlich von Freihöls auf eine zweistellige Jahreszahl ausgelegt.

Den über Jahrhunderte hinweg gewohnten Nadelwald soll es dort nicht mehr geben. Als in einem Gemeinschaftswerk 1200 Bäume eingepflanzt wurden, waren weder Fichten noch Tannen dabei. In die ausgehobenen Gruben kamen Buchen, Roteichen, Vogelkirschen und Esskastanien. Mit anderen Worten: Wenn das Wachstum gut voranschreitet, können irgendwann braune Früchte zu Boden fallen, die als Maroni bezeichnet werden und genießbar sind.

Als das Gemeinschaftswerk nach drei Stunden vollbracht war, gab es Bratwürste und Glühwein für die freiwillig angetretene Godelmann-Belegschaft. "Danke", sagte Bernhard Godelmann jun. und rief den Teilnehmern ins Gedächtnis: "Ihr habt etwas Wichtiges für die ökologische Zukunft dieses Waldes getan." In seiner Nähe standen die Söhne Maximilian und Karl. Auch sie werden, das dürfte gewiss sein, mit den Aufforstungen bei Freihöls noch beschäftigt sein.

 
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