Unbemerkt von den Pilgern wird es in konzertierter Aktion behoben. Was war geschehen? Als die 8000 Wallfahrer in Regensburg zur 111 Kilometer langen Strecke starteten, ereignete sich zunächst sehr Erfreuliches: Ein Fotograf der Deutschen Presseagentur (dpa) nahm das Fensterbacher Pilgerkreuz auf und schickte es als Symbolbild quer durch die Republik. Das 22 Pfund wiegende Kruzifix und sein Träger waren am anderen Tag in zahlreichen deutschen Zeitungen zu sehen. Darunter auch auf dem Titelblatt der Oberpfalz-Medien.
Nur ein paar Stunden später passierte es. Noch auf der ersten Tagesetappe gab es ein Malheur, das nicht spurlos an dem Kunstwerk vorbeiging. Der rechte Arm des gekreuzigten Heilands brach ab, auch die Fixierung des Korpus war lädiert. "Das kann so nicht bleiben", befand der aus Wolfring stammende Hans Zweck, der die Fensterbacher Fußwallfahrer wie schon seit vielen Jahren nach Regensburg gebracht hatte und sie dann drei Tage lang quasi als Gepäcktransporteur begleitete.
Mit seinem Omnibus machte sich Zweck samt dem lädierten Kreuz auf und fahndete, weil ehedem Polizeibeamter, nach Handwerkern. In Mengkofen kam das Autohaus Troll in Sicht. Dort stoppte Hans Zweck, trug das Kreuz in die Fahrzeughalle und fragte: "Könnt's helfen?" Dabei hielt er die ausgebrochenen Splitter des Jesus-Arms in der Hand.
Was folgte, ging ganz schnell. Die einzelnen Bruchstücke wurden akribisch genau zueinander gefügt und dann mit Sekundenkleber geleimt. Womit der Arm des seit 2014 mit nach Altötting getragenen Heilands wieder komplett war. Noch aber wackelte die Fixierung des Korpus. Auch das ließ sich richten. Denn der die Gruppe begleitende und mitmarschierende Uli Bauriedl aus Högling kannte da ganz in der Nähe den Schreiner Josef Eibl in Aham. Der Fachmann und sein Sohn ließen sich nicht lange bitten. Ein „Vergelt’s Gott“ reichte ihnen.
Ab der zweiten Etappe war das Fensterbacher Pilgerkreuz wie immer mit auf Tour. Ganz zum Schluss trug es Uli Bauriedl in die Altöttinger Wallfahrtskirche. Hinter ihm folgten über 100 Männer und Frauen aus den Bereichen Fensterbach, Schmidgaden, Schwarzenfeld.
Am Tag danach hing das Kruzifix wieder an seinem angestammten Platz im Wolfringer Jugendheim. Erst nächstes Jahr, zu Pfingsten 2020, ist es erneut 111 Kilometer weit unterwegs.













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