Wie so eine Vorsorge auszusehen hat, erläuterte Helga Roderer vom Hospizverein Amberg den Mitgliedern des Kneippvereins Fensterbach bei dessen Jahreshauptversammlung.
"Jeder kann durch Unfall oder Krankheit in die Lage kommen, seine Angelegenheiten nicht mehr regeln zu können", betonte die ehemalige Rechtspflegerin beim Vormundschaftsgericht Amberg. Eine gute Vorsorge umfasst Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung. Im ersten Dokument kann jeder ärztliche Behandlungsmaßnahmen in bestimmten Krankheitssituationen zulassen oder ablehnen - eine wichtige Entscheidungshilfe für Ärzte, Pflegekräfte und eine Vertrauensperson. Letztere, die zuvor ihr Einverständnis erklärt haben muss, kann allerdings nur handeln, wenn sie über ein Vollmachtsdokument verfügt.
Dass im Notfall automatisch Angehörigen die Betreuung übertragen wird, ist ein Irrtum, mit dem Helga Roderer aufräumte. Es müsse vorher schriftlich festgelegt sein, wer als Vertrauensperson in einer Notsituation handeln dürfe. Dabei wäre es sinnvoll, die Unterschrift beim Betreuungsamt (Landratsamt) beglaubigen zu lassen. Auch eine Mitteilung an das zentrale Vorsorgeregister in Berlin nannte die Referentin als gute Ergänzung. Medizinisch und juristisch ausgefeilte Formulare für die Vorsorge gebe es in Buchhandlungen. "Wichtig ist, die Formulare alle zwei bis drei Jahre zu überarbeiten und neu zu unterschreiben." Roderer riet: "Geben Sie diese Dokumente niemals aus der Hand."
Zum Abschluss beschwor die Referentin alle, sich mit der Vorsorge auseinanderzusetzen. "Wer dabei Hilfe braucht, kann sich auch an den Hospizverein wenden", bot sie an. Kneippvereins-Vorsitzende Marlene Groitl präsentierte in diesem Zusammenhang eine Notfalldose, die bei ihr als Seniorenbeauftragter der Gemeinde erworben werden kann. Darin können alle wichtigen Informationen für Ersthelfer aufbewahrt werden.
Die Vorsitzende berichtete über die Aktivitäten des vergangenen Jahres. Bei den Vorträgen fand vor allem das Thema Autosuggestion Interesse. Das Ankneippen in Bad Kötzting, Stadttouren in Regensburg und Amberg, die Teilnahme am Kinderferienprogramm, der Besuch des Johannes-Hospiz' in Pentling sowie die Übergabe von 152 selbst gefertigten Herzkissen für Brustkrebspatienten im Klinikum Amberg waren Höhepunkte. Bemerkenswert fand die Vorsitzende, dass die Seniorengruppe immer grösser werde und inzwischen 30 Personen umfasse. Immer mehr würden auch die Line-Dancer, die aus den gesamten Landkreisen Amberg-Sulzbach und Schwandorf kämen.
Bei den Neuwahlen wurde Marlene Groitl in ihrem Amt bestätigt. Als Stellvertreterinnen sind zuständig für die Finanzen Gabriele Fröhler, für die Verwaltung Anita Schwaiger, für die Sportorganisation Elke Maritsch und für den fachlichen Betrieb Sabine Baumer. Im Ausschuss Fachlicher Betrieb fungieren verschiedene Beiräte; die Leitung haben in der Kneippwelt Barbara Winkler, in der Gymwelt Anneliese Lahs und im sozialen Betrieb Maria Dörfler.
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