Der Klimmzug zwischen 2017 und 2018 mutet fast schon gigantisch an. Voriges Jahr waren 700 Kartons zu füllen, heuer sind es 2500. Eine logistische Meisterleistung, die vorrangig der im Steinerzeugerunternehmen Godelmann als Manager arbeitende Uli Bauriedl vollbringt. Zum elften Mal wird er unterdessen tätig, wenn es um Weihnachtsfreude bei Bedürftigen in Rumänien geht.
Bauriedl und seine Trucker, die sich an einer bayernweiten Aktion der Johanniter beteiligen, tauchen ab dem zweiten Feiertag in eine Atmosphäre ein, die das geeinte Europa endlich als Schande abkanzeln
muss: Rumänien und seine seit Ceaucescu noch immer existierenden Schattenseiten. Slums, Schlamm, Ratten und dazwischen Menschen, die eher vegetieren, als in geordneten Bahnen ihr Leben zu bestreiten.
Es gibt diesen unermüdlichen Organisator aus der Firma Godelmann. Da sind treue Helfer, die an seiner Seite stehen. Über fünf Dutzend waren es diesmal und bis aus Regensburg angereist, als Kartons befüllt werden müssen, deren Inhalt zweigeteilt ist: Grundnahrungsmittel wie Mehl und Vitamine, dazu aber auch Schokolade, Kakaopulver und ein paar Malstifte.
Heuer sind es 2500 große Schachteln, die man packen muss. Die Zutaten sind von großen Lebensmitteldiscountern geliefert worden. Abertausende von Tüten und Packungen. Uli Bauriedl ist wie ein Dirigent, der das Orchester der gutwilligen Helfer leitet. Er führt durch ein Programm, das es in einer der großen Godelmann-Hallen bisher in solchem Umfang nie gegeben hat.
Inmitten dieses Teams der Gutwilligkeit steht einer, der staunt und seinen Respekt zollt. Er heißt Eric Frenzel, ist zwischen Weltcupstarts in der Nordischen Kombination aus seinem Wohnort bei Flossenbürg angereist und will eigentlich daheim mit Freunden und Verwandten seinen 30. Geburtstag nachfeiern. Doch weil er erstmals Aktionspate ist, drängt es den dreifachen Olympiasieger, zumindest für eine Stunde mit dabei zu sein.
Erst nach etlichen Stunden sind die Geschenkpakete gefüllt. Sie werden auf Holzpaletten verstaut und zum Transport fertig gemacht. Wenn die Kartons am zweiten Weihnachtsfeirtag auf ihre lange Reise nach Rumänien gehen, gesellen sich noch etliche Tausend anderer Gaben zu ihnen. Eine Tour des Helfens. Von Menschen, die es zu würdigen wissen, dass sie nicht auf der Schattenseite geboren worden sind.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.