Jahrzehntelang hat der Aktionskreis 365 Pater Leppich in Fichtelberg vierteljährlich Altpapier- und Altkleidersammlungen vorgenommen, unterstützt durch den gemeindlichen Bauhof, die über die Missionsgemeinschaft Kemnath abgewickelt wurden. Im Gegenzug hatte der damalige Leiter Bernhard Schaller dem Aktionskreis im Laufe der Jahre über 20.000 Euro für Unterstützung von Projekten in Brasilien, Ruanda, Indonesien und Namibia zur Verfügung gestellt, wie es in einer Mitteilung heißt. Seit der Auflösung des Kemnather Verbandes ging demnach das Sammelgut aus den zwei Containern – seit Einführung der „blauen Tonne“ nur noch ein Container – an eine Spezialfirma zur Weiterverwertung, wie die Verantwortlichen des Aktionskreises weiter schreiben. Dafür habe dieser immer um die 300 Euro erhalten. Dieses Geld hätten wiederum Notleidende in osteuropäischen und afrikanischen Ländern bekommen.
Die nächste Altkleidersammlung sollte im April stattfinden. Doch jetzt habe die Firma informiert, dass sie einen Container nicht mehr kostenlos zur Verfügung stellen kann und sogar der Chauffeur extra bezahlt werden müsste. "Das bedeutet das Ende des Projekts, zumal auch für die gespendeten Altkleider nichts mehr bezahlt wird", heißt es in dem Schreiben des Aktionskreises weiter. Die Alternative sei, das Sammelgut ab jetzt direkt in der Missionshalle in Kemnath abzugeben, die jeden ersten Samstag im Monat von 10 bis 12 Uhr geöffnet hat.
Die Mitglieder des Aktionskreises bedanken sich in der Mitteilung bei allen, die in den vergangenen Jahren die Sammlung zugunsten der Ärmsten der Armen unterstützt und bei der Organisation mitgeholfen haben. Erst im Januar habe an Pater Danko, den viele noch von seinem Besuch in Fichtelberg her kennen, ein Scheck über 1000 Euro übermittelt werden können.
1958 begeisterte der wortgewaltige Geistliche Johannes Leppich, der 1992 gestorben ist, laut Mitteilung in vielen Städten und Dörfern Menschenmengen. Bei einer seiner Kundgebungen in der Region übernachtete er demnach im Hotel am Fichtelsee. Dessen damaliger Inhaber Engelbert Schmalzl gründete eine Gruppe: die Aktion 365, die ihren Namen von der täglichen Schriftlesung der Mitglieder herhat. Die Mitglieder treffen sich einmal im Monat zu Glaubensgesprächen, zur Meditation, zum Gebet und Reden nicht nur über Gott, sondern auch über Themen, die die Welt bewegen. Osterkerzenaktionen, Kräuterbüschelbinden und -verkauf, Infostände und Vorträge zu fair gehandelten Waren standen auf dem Programm: Aktionen, die aber – altersbedingt - eingeschränkt werden müssten.
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