Etwa 1500 Tonnen Müll kommen arbeitstäglich mit dem Nord- und Südzug im Müllkraftwerk Schwandorf an. Mit Stefan Karl, Sachbearbeiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, war eine Gruppe aus dem Fichtelgebirge durch das Kraftwerk dem Müll auf der Spur - von der Entsorgung zur Versorgung.
Eingeladen zur Informationsfahrt hatten die Fichtelgebirgsvereine und Volkshochschulen Fichtelberg und Mehlmeisel. Organisiert hatte die Veranstaltung Naturschutzwart Karl Kuhbandner, der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einem Vortrag über die "Zeitgeschichte des Mülls - seine Auswirkungen auf Mensch, Tier und Umwelt" vorbereitet hatte.
Wie Karl informierte, betreibt ZMS seit über 40 Jahren in Amberg, Bayreuth, Cham, Kulmbach, Neumarkt i.d.Opf., Regensburg, Straubing und Weiden Müllumladestationen, 2006 kam Landshut hinzu. Dort wird der Müll aus den angrenzenden Orten angeliefert, verwogen, mit Hydraulikpressen in Spezialcontainer verpresst und für den Transport nach Schwandorf fertiggemacht.
Der über die Schiene antransportierte Müll wird an der Entladestation in den Müllbunker gekippt, mit großen Greifern in die Aufgabetrichter gefüllt und gelangt von hier in eine der vier Ofenlinien. In einem der Öfen verbrennen beispielsweise 23 Tonnen Müll pro Stunde bei Temperaturen zwischen 850 und 1000 Grad. Durch kleine Fenster durften Interessierte in dieses "Höllenfeuer" - so die Kommentare - schauen. In der anschließenden Gesprächsrunde erhielten die Besucher weitere Infos. "Ich würde ja gerne noch mehr Müll reduzieren", hieß es in der Runde. "Allerdings legen einem Industrie und Handel Steine in den Weg, weil viele Produkte zu aufwendig verpackt sind." Kuhbandner bedankte sich bei Karl für den spannenden Rundgang und lud ihn in das neu eröffnete Besucherbergwerk in Fichtelberg ein. Als Erinnerung durfte die Gruppe noch Mini-Mülltonnen mit nach Hause nehmen.
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