Alois Krockauer, Forstwirt bei den Bayerischen Staatsforsten, ist seit vielen Jahren Baumsteiger. Die Zapfenernte gehört ebenso zu seinen Aufgaben, wie das Fällen von „Problembäumen“, die zum Beispiel unter beengten Platzverhältnissen zwischen Gebäuden stehen und in kurzen Stücken von oben her abgetragen werden müssen, erläutert der Forstbetrieb in einer Mitteilung.
Mit ihm unterwegs war bei der Übung Janis Schemm, der ebenfalls die Spezialausbildung zum Baumsteiger absolviert hat. Hoch oben in einer mächtigen Fichte, gut 25 Meter über dem Boden wurde es Alois Krockauer plötzlich ganz schwummerig. Sei es wegen der hohen Temperaturen oder als Folge der anstrengenden Kletterpartie, spielte sein Kreislauf verrückt. Mit letzter Kraft rief er seinen Kollegen zur Hilfe.
Innerhalb von wenigen Augenblicken stand Janis Schemm am Fuß des Baumes, auf dem in schwindelnder Höhe sein ohnmächtiger Kollege in seinem Klettergurt hing. Routiniert bereitete der Retter seine Ausrüstung vor und begann, mit seinen Steigeisen im Holz Halt zu suchen und den Baum zu ersteigen. Oben beim ohnmächtigen Kollegen angekommen, checkte er kurz die Lebenszeichen. Dann hing er das „Opfer“ in seine eigene Sicherung und seilte sich mit seinem Kollegen ab. Wieder auf sicherem Boden leitete er die weiteren Erste-Hilfe-Maßnahmen ein.
Dieses Training hatte Florian Manske, Servicestellenleiter am Forstbetrieb Fichtelberg, für die Baumsteiger angesetzt. „Denn nur wer regelmäßig übt, hat im Notfall auch die Routine, die richtigen Handgriffe zur Bergung auszuführen, ohne dabei sich und den zu rettenden Kollegen in Gefahr zu bringen.“
Oberstes Prinzip bei der Höhenrettung sei es, überlegt und mit der nötigen Ruhe zu handeln ohne in Hektik zu geraten. Und das müsse immer wieder geübt werden „Unsere Baumsteiger haben heute wieder einmal bewiesen, dass sie einen guten Ausbildungsstand haben. Als Spezialisten arbeiten sie sicher und unfallfrei in den höchsten Baumkronen. Und darauf sind sie auch ein bisschen stolz.“
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