Fichtelberg
22.04.2021 - 10:36 Uhr

Forstbetrieb Fichtelberg legt Feuchtbiotope für Amphibien an

Verteilt im Fichtelgebirgswald hat der Forstbetrieb Fichtelberg im vergangenen Jahr neue Feuchtbiotope für Amphibien und Libellen geschaffen, die hier Laichplatz und Lebensraum bekommen sollen. Im Frühjahr zeigen sich schon erste Erfolge.

Neues Leben entsteht: frisch geschlüpfte Kaulquappen aus einem Feuchtbiotop im Bereich des Forstbetriebs Fichtelberg. Bild: Martin Hertel/exb
Neues Leben entsteht: frisch geschlüpfte Kaulquappen aus einem Feuchtbiotop im Bereich des Forstbetriebs Fichtelberg.

Vorsichtig schöpft Bernhard Kraus mit einem Eimer am Rand eines kleinen Tümpels im Wald unterhalb der Platte. Der Förster vom Forstbetrieb Fichtelberg greift in das Gefäß und hält gut Hundert winzig kleine, gerade schlüpfende Kaulquappen in seinen Händen. "Ist das nicht ein kleines Wunder?", fragt er. Hier in dem künstlich angelegten Feuchtbiotop finden Amphibien wie Grasfrosch und Erdkröte geeigneten Laichplatz und sicheren Lebensraum. Einigermaßen sicher jedenfalls. Denn auch Kreuzotter und Schwarzstorch haben die Feuchtbiotope schon gefunden und nutzen sie als Nahrungsquelle, berichtet der Forstbetrieb in einer aktuellen Pressemitteilung.

Kaulquappen im Einmachglas

Bernhard Kraus interessiert sich seit seiner Jugend für Amphibien. Damals erkundete er rund um seinen Heimatort Fichtelberg die Steinbruchlöcher und erforschte die Entwicklung von Kaulquappen zu Hause im Einmachglas. Als Förster bei den Bayerischen Staatsforsten betreut er die Wälder vom Silberhaus bis hinauf zum Nusshardt. Allein im vergangen Jahr hat er in seinem Zuständigkeitsbereich 17 größere und kleinere Feuchtbiotope anlegen lassen. Damit war er 2020 der Förster mit der größten Zahl von neugeschaffenen Tümpeln.

Im ganzen Bereich des Forstbetriebs Fichtelberg, der den westlichen und südlichen Teil des Fichtelgebirges umfasst, entstanden im vergangenen Jahr 26 neue Tümpel mit einer Gesamtfläche von knapp 2000 Quadratmetern. Das ergänzt zusammen mit den schon vorhandenen Feuchtbiotopen und Weiherflächen das dichte Netz von geeigneten Amphibien-Lebensräumen im Fichtelgebirgswald.

"Wir legen die Feuchtbiotope gezielt abseits von öffentlichen Straßen an, auf denen die Frösche bei ihren Wanderungen zu den Laichplätzen und später als Frosch in großer Gefahr wären", erklärt der Förster. "Die Tümpel haben Flachwasserzonen, in denen sich das Wasser schnell erwärmt, aber auch tiefere Bereiche, die als Rückzugsort und Überwinterungsraum dienen können."

Tümpel sollen wachsen

In den kommenden Jahren erwartet Bernhard Kraus, dass sich die Ufer der neu ausgebaggerten Tümpel bewachsen und sie damit noch attraktiver für Amphibien werden. Aber bereits jetzt schwimmen teilweise schon Laichballen und -schnüre im Wasser der neuen Lebensräume - ein unerwartet schneller, erster Erfolg.

Die Anlage der Feuchtbiotope wird als besondere Gemeinwohlleistung der Bayerischen Staatsforsten gefördert von den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bayreuth und Münchberg.

Fichtelberg25.02.2021
Bernhard Kraus, Förster bei den Bayerischen Staatsforsten, beobachtet ein neu angelegtes Feuchtbiotop beim Silberhaus. Bild: Martin Hertel/exb
Bernhard Kraus, Förster bei den Bayerischen Staatsforsten, beobachtet ein neu angelegtes Feuchtbiotop beim Silberhaus.
Grasfrösche bei der Laichablage am Paschenweiher bei Bischofsgrün. Bild: Martin Hertel/exb
Grasfrösche bei der Laichablage am Paschenweiher bei Bischofsgrün.
 
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