Fichtelberg
23.02.2022 - 13:22 Uhr

Forstbetrieb Fichtelberg meldet nur geringe Sturmschäden

Die Stürme der vergangenen Tage haben im Forstbetrieb Fichtelberg zwar nicht viel angerichtet. Einen herben Verlust müssen die Verantwortlichen aber dennoch hinnehmen.

Gerhard Schirbel, Mitarbeiter bei den Bayerischen Staatsforsten, betrauert die Linde bei Neuhaus, die vom Sturm umgerissen wurde. Bild: Martin Hertel/exb
Gerhard Schirbel, Mitarbeiter bei den Bayerischen Staatsforsten, betrauert die Linde bei Neuhaus, die vom Sturm umgerissen wurde.

Nur geringe Schäden haben die Stürme der vergangenen Tage im Fichtelgebirgswald angerichtet. Nach erster Bilanz des Forstbetriebs Fichtelberg wurden circa 7000 Bäume entwurzelt. "Schmerzlich ist der Verlust einer historischen Linde bei Sophienthal, die vom Sturm umgerissen wurde", wie der Forstbetrieb in einer Pressemitteilung schreibt.

Demnach stehe Gerhard Schirbel, der seit vielen Jahre als Förster bei den Bayerischen Staatsforsten arbeitet und das Revier Sophienthal am Eingang des Fichtelgebirges betreut, betroffen an einem seiner Lieblingsbäume. Neben einem Haus der ehemaligen Siedlung stand laut Mitteilung seit sicherlich mehr als 200 Jahren eine mächtige, alte Linde mit einem über einen Meter starken Stamm, einer weit ausladenden Krone und einer Bank, die rund um den Baum herum montiert war und den Besuchern einen idyllischen Platz zum Verweilen geboten habe. "Die Stürme am vergangenen Wochenende haben den altehrwürdigen Baum zu Fall gebracht. Jetzt liegt der starke Stamm am Boden, umgeben von zersplitterten Ästen", heißt es in der Mitteilung.

„Die Wurzeln haben den Orkanen der letzten Tage nicht mehr standgehalten“ wird Gerhard Schirbel in der Pressemitteilung zitiert. „Und das nach so vielen Jahren, in denen unzählige Stürme dem Baum nichts anhaben konnten. Wahrscheinlich waren die Faserwurzeln durch die trockenen Sommer der vergangenen Jahre vorgeschädigt.“

Im Staatswald des Forstbetriebs Fichtelberg, der den westlichen und südlichen Teil des Fichtelgebirges betreut, fielen laut Mitteilung der Orkan-Serie der vergangenen Tage nach ersten Schätzungen 6000 bis 7000 Bäume – hauptsächlich Fichten - zum Opfer. „Das ist weniger als die Menge, die wir normalerweise in einem Monat einschlagen“, wie Winfried Pfahler, der Leiter des Forstbetriebs, betont. „Aber es ist ärgerlich und wirbelt uns den Betrieb durcheinander. Zum Glück wurde niemand verletzt und es entstanden auch nur geringe Sachschäden. In den nächsten Wochen werden wir die Sturmschäden im Wald erfassen und das Holz aus dem Wald abtransportieren, bevor es zur Brutstätte für Borkenkäfer wird. So lange bitten wir auch um Verständnis, wenn teilweise Wanderwege durch umgestürzte Bäume blockiert sind. Aber wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Schäden zu beseitigen.“

Die Linde werde voraussichtlich von einer Holzschnitzerin aus der Region in ein Kunstwerk verwandelt. „Am bisherigen Platz der Linde pflanzen wir im kommenden Jahr wieder einen Baum“, verspricht Gerhard Schirbel.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.