Fichtelberg
29.10.2020 - 15:16 Uhr

Neue Bäume braucht das Land

Zedern aus Afrika sollen den Wald im Fichtelgebirge bereichern. Na hoffentlich ist es den Bäumchen in der Region nicht zu frisch. Der Forstbetrieb Fichtelberg legt sich mächtig ins Zeug.

Unter den wachsamen Augen von Winfried Pfahler, Leiter des Forstbetriebs Fichtelberg (links), und des Goldkronacher Försters Toni Eichermüller (rechts) pflanzt Landtagsabgeordneter Martin Schöffel eine kleine Atlas-Zeder im Fichtelgebirgswald bei Goldkronach. Bild: Martin Hertel, Forstbetrieb Fichtelberg/exb
Unter den wachsamen Augen von Winfried Pfahler, Leiter des Forstbetriebs Fichtelberg (links), und des Goldkronacher Försters Toni Eichermüller (rechts) pflanzt Landtagsabgeordneter Martin Schöffel eine kleine Atlas-Zeder im Fichtelgebirgswald bei Goldkronach.

Pflanzsaison beim Forstbetrieb Fichtelberg: Landtagsabgeordneter Martin Schöffel besucht die Förster und informiert sich über Waldumbau und neue Baumarten. Nieselregen. 6 Grad. Nebel auf den Fichtelgebirgshöhen. Pflanzwetter. Trotz oder auch wegen der Witterung besucht Martin Schöffel, Landtagsabgeordneter und Vorsitzender des Beirats bei den Bayerischen Staatsforsten den Forstbetrieb Fichtelberg. Aus erster Hand will er sich informieren über den Waldumbau hin zu Wäldern, die mit dem Klimawandel besser zurechtkommen.

Weitere 15 Hektar

"In diesem Jahr pflanzen wir zusätzlich zum normalen alljährlichen Pflanzprogramm von gut 42 Hektar weitere 15 Hektar Klimawald mit Baumarten, die an wärmere und trockenere Verhältnisse angepasst sind", erläutert Winfried Pfahler, Leiter des Forstbetriebs Fichtelberg. "Insgesamt bringen wir jetzt im Herbst und dann im nächsten Frühjahr mehr als 115 000 Pflanzen im Wald aus, genug um die Fläche von 80 Fußballfeldern mit Eichen, Buchen, Tannen und Douglasien zu bepflanzen."

Bayernweit pflanzen die Bayerischen Staatsforsten zusätzlich zu den "normalen" fünf Millionen Setzlingen eine Million weitere Forstpflanzen, um die Wälder vielfältig, gemischt und zukunftssicher zu machen. Der Bayerische Landtag stellt den Bayerischen Staatsforsten für diese weiteren Bäume auch zusätzliches Geld zur Verfügung. "Gerade jetzt im Herbst sieht man das Wirken der Förster, wenn überall die bunten Laubbäume aus dem Fichtenwald herausleuchten", lobt Martin Schöffel das Engagement der Staatsforsten im Fichtelgebirge. "Sie schaffen stabile Wälder für die Zukunft des Fichtelgebirges! Ich hoffe sehr, dass diese gemischten Bestände dem veränderten Klima besser trotzen können." Ausdrücklich hob er das 4-Baumarten-Konzept der Bayerischen Staatsforsten hervor. Danach soll in allen Waldbeständen eine Mischung aus mindestens vier Baumarten vertreten sein, die einen stabilen und zukunftsfähigen Wald sicherstellen. Nicht nur mit heimischen Baumarten wollen die Förster die Wälder anreichern, sie testen auch neue Arten. Arten, die heute in Regionen vorkommen, die ein Klima aufweisen, auf das wir uns langfristig auch in Mitteleuropa einstellen müssen. Zum Beispiel die Atlaszeder, eine Nadelbaumart aus den Gebirgen Nordafrikas. Sie kommt mit Trockenheit gut zurecht, kann sowohl Hitze als auch Kälte ertragen und hat ein widerstandsfähiges Holz.

Klimatisches Gerüst

Im Rahmen eines Anbauversuchs werden an mehreren Orten im Fichtelgebirge kleine Zedern-Setzlinge gepflanzt, um zu untersuchen, wie sie mit den hiesigen Verhältnissen zurechtkommen.

An einem Pflanzort bei Goldkronach legt Landtagsabgeordneter Schöffel selbst Hand an und pflanzt einige kleine Zedern. "Wir schaffen so ein Grundgerüst an klimatisch widerstandsfähigen Baumarten für vielfältige und stabile Zukunftswälder", bekräftigt Pfahler. "Denn auch unsere Kinder und Enkel sollen noch unseren Fichtelgebirgswald genießen können."

Fichtelberg22.10.2020
Atlas-Zedern für das Fichtelgebirge: Martin Schöffel (MdL) diskutiert mit Forstbetriebsleiter Winfried Pfahler und Förster Toni Eichermüller über neue Baumarten im Wald. Bild: Martin Hertel, Forstbetrieb Fichtelberg/exb
Atlas-Zedern für das Fichtelgebirge: Martin Schöffel (MdL) diskutiert mit Forstbetriebsleiter Winfried Pfahler und Förster Toni Eichermüller über neue Baumarten im Wald.
Zedern aus Afrika sollen den Wald im Fichtelgebirge bereichern. Bild: Martin Hertel, Forstbetrieb Fichtelberg/exb
Zedern aus Afrika sollen den Wald im Fichtelgebirge bereichern.
 
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