"Tsi-da ... tsi-da" zwitschert die Kohlmeise aufgeregt und flattert von Ast zu Ast. In ihrem Revier in der Nähe des Seehauses hat sie eine Veränderung bemerkt: Ein Nistkasten hängt dort an einem Baum. Aus Fichtenholz, mit einem gut drei Zentimeter großen Flugloch, lädt er die Piepmätze ein, im Frühjahr ihr Nest zu bauen und den Vogelnachwuchs großzuziehen. Beobachtet werden sie von Ornithologe Robert Pfeifer und dem angehenden Geoökologen Lucas Fäth. Letzterer erforscht in seinem Studium an der Uni Bayreuth die Nester der Singvögel. An Standorten in Bayreuth und im hohen Fichtelgebirge analysiert er die Zusammensetzung des Nistmaterials, die Nestgröße und die Wärmeisolation, die das Moos den Jungvögeln bietet.
Die Bayerischen Staatsforsten unterstützen das Forschungsprojekt, stellen Waldflächen im Fichtelgebirge zur Verfügung und liefern 20 standardisierte Nistkästen. Diese stellten Auszubildende des Forstbetriebs Fichtelberg her. "Für unsere Azubi ist Holzbearbeitung ein wichtiger Teil des Lehrplans", erklärt Ausbilder Korbinian Scherm den Einsatz der angehenden Forstwirte für die Vogelwelt. "Deshalb haben wir den Auftrag gerne angenommen und in den vergangenen Tagen bei Regenwetter in unserer Werkstatt die Meisenkästen nach den vorgegebenen Plänen der Universität Bayreuth zusammengebaut."
Wenn in den nächsten Tagen die Temperaturen steigen, kommen sicherlich auch bei den Meisen Frühlingsgefühle auf. Im Dienste von Forschung und Wissenschaft stehen dann dem Vogelnachwuchs die neuen Nistkästen zur Verfügung.
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