Fichtelberg
01.10.2018 - 16:37 Uhr

Oktoberfest in Fichtelberg

Am Wochenende geht es rund bei der Feuerwehr - Musik und allerlei Spezialitäten.

Altes Foto von 1980: Rechts: der ehemalige Leiter und Vater des jetzigen Leiters, Franzl Pscherer. Bild: gis
Altes Foto von 1980: Rechts: der ehemalige Leiter und Vater des jetzigen Leiters, Franzl Pscherer.

Am kommenden Wochenende feiert die Freiwillige Feuerwehr Fichtelberg zum 39. Mal ihr weit über Fichtelberg hinaus bekanntes Oktoberfest, alljährlicher Höhepunkt im Festreigen der Gemeinde. Von Anfang an mit dabei sind die Original Fichtelgebirgsmusikanten, die auch heuer wieder den Festzug anführen, den „Bayerischen Bierabend“ bestreiten und quasi mit „schuld“ sind an der Entstehung dieser andauernden Erfolgsgeschichte:

Und das kam so:

„Der damalige FFW-Vorstand und spätere Bürgermeister Hans Reichenberger hatte die Idee, in der Fichtelgebirgsgemeinde ein Oktoberfest auf die Beine zu stellen, wobei er aber auf einen Sturm der Entrüstung stieß“ weiß der jetzige Leiter der OFM, Franz-Josef Pscherer, aus Erzählungen seines Vaters“: „Da ist´s bereits kalt bei uns, vielleicht schneit´s auch schon“ hieß es „und vor allem, „das können wir uns doch gar nicht leisten.“ Gemeint war die Musik, die bei einschlägigen Festen nun mal der größte Kostenfaktur ist „Diese Sorge haben ihm die Mehlmeiseler Musikanten mit ihrem ehemaligen Leiter Franzl Pscherer nach kurzem Kontakt sofort abgenommen und versprachen: „Sollten die Bänke wirklich leer bleiben, deklarieren wir unsere Auftritte (damals an drei Tagen) als Probe, die Euch keinen Pfennig kostet“.

„Ja – und was dann kam, übertraf alle Erwartungen, verschlug auch dem allerletzten Skeptiker die Sprache: „Ein brechend volles Zelt, die Besucher mussten zusammenrücken, sogar die Gänge füllten sich“ erinnert sich Oswald Köstler, Musikant der ersten Oktoberfeststunde und bis vor wenigen Jahren dabei. „Das Zelt bot damals Platz für 500 Gäste und musste anschließend Jahr für Jahr erweitert werden. Schon in der ersten Zeit feierten die vielen Touristen in Fichtelberg überaus gerne mit. Im Laufe der Jahre kamen bzw. kommen - oftmals bis zu 15 Busreise-Gruppen dazu, die extra wegen des mittlerweile schon legendären Oktoberfests hier Urlaub mach(t)en und Fichtelberg oft ausgebucht war“ sagt Oswald Köstler.

Was aber blieb, was hat sich verändert?

Das Fazit schon gleich vorweg: In all den Jahren hat das Oktoberfest nichts von seinem Glanz, von seiner Attraktivität verloren mit seiner schon sprichwörtlich vielseitigen deftig-feinen Kulinarik samt einer extra gebrauten fr Maß, der jung und alt ansprechenden Musik und einer Bombenstimmung im proppenvollen Zelt: Deshalb beantwortet Franz-Josef Pscherer, der in den 90er Jahren die Leitung von seinem Vater übernahm, die Frage mit einem in der Wirtschaft gerne benutzten Zitat: „Never change a running system“.

So bleiben jedenfalls die Original Fichtelgebirgsmusikanten, bekannt als renommierter Garant für beste, vielseitige Musik ihrem bewährten Konzept treu, so, wie es sich die Besucher wünschen: Böhmisch-bayerische Blasmusik zum Ankommen, Einstimmen, sich Zuhause -fühlen – zum Sich-Zeit-lassen beim ersten –Hunger stillen, gefolgt vom Big Band-Sound und schließlich von volks- und volkstümlicher-, Schlagermusik und Stimmungsklassikern , die das Zelt im Handumdrehen zum Kochen bringen.

Verändert hat sich die Anzahl der Auftritte, früher an jedem der drei Festtage: Jetzt führen die OFM am Freitag abend den Festzug an und gestalten am Samstag den Festhöhepunkt, den Bayerischen Bierabend. Den weiteren musikalischen Teil bestreiten andere Gruppen (s. unten). Und geändert hat sich auch das Erscheinungsbild der Musiker: Kurze Leder- statt schwarzer Bundhosen, und dunkle Westen

„Klar, „dass wir am Ball bleiben“ sagt Franz-Josef Pscherer. „Wir hatten schon immer die Nase vorn“ ergänzt Oswald Köstler mit berechtigtem Stolz. Showeinlagen, wie „die altn Rittersleut´“ allerdings haben wir aus dem Programm genommen, auch weniger Mitsing- und Schnunkelrunden eingebaut“. Die kamen nicht mehr so gut an, sagt Franz-Josef, während Animationskomik und Fast-Evergreens wie „Fürstenfeld“ oder „Wir sind a Bayerische Band“ – und neuestens „Cordula Grün“ die totalen Stimmungsmacher sind. „ Und ohne Glenn Millers „In the Mood“ würden die Leute wohl weniger glücklich nach Hause gehen“ schmunzelt Franz-Josef, der am kommenden Wochenende dem Publikum wie immer versprechen wird: „Wir geben heute wieder unser Bestes – und das ist unsere Musik“.

Festprogramm::

Freitag, 28. September , 18.30 Uhr Festzug der Ehrengäste, Festwirte und Vereine mit anschließendem Bieranstich, ab 20 Uhr Stimmung mit „Horrido Express“

Samstag, 29. September ab 19 Uhr Bayerischer Bierabend mit den „Original Fichtelgebirgsmusikanten

Sonntag, 30. September ab 10.30 Uhr Frühschoppen mit Alleinunterhalter Michael Ponader; ab 11.30 Uhr Familienmittagessen, ab 14 Uhr Familiennachmittag mit großem Kinderprogramm, Hüpfburg und vielem mehr, ab 16 Uhr Oktoberfestfinale mit „Die Steinachtaler“, ab 18 Uhr Schwammerbrüh mit Braunfuchs´n

Franz-Josef Pscherer (links), blättert in vergangenen Zeiten, Oswald Köstler hat seine Klarinette mitgebracht. Bild: gis
Franz-Josef Pscherer (links), blättert in vergangenen Zeiten, Oswald Köstler hat seine Klarinette mitgebracht.
 
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