Projekt in Bischofsgrün: Ein Garten, der sich riechen lassen kann

Fichtelberg
22.02.2022 - 16:33 Uhr

Der Verein „Gesundes Fichtelgebirge“ plant in Bischofsgrün einen Kräutergarten für Blinde. Dies ist nur eines von fünf weiteren Projekte in diesem Jahr.

Der Verein „Gesundes Fichtelgebirge“ plant einen Kräutergarten für Blinde. Dies ist nur eines von fünf weiteren Projekten in diesem Jahr. Hier zu sehen ist der Kräutergarten Wülfersreuth.

In Bischofsgrün soll ein Aromagarten entstehen, der sehbehinderten Menschen die Pflanzen und Kräuter der Region präsentiert. Theresia Pöschl vom Verein „Gesundes Fichtelgebirge“ hat dieses und weitere Projekte am Donnerstag bei der öffentlichen Sitzung im Kurhaus vorgestellt. Unterstützt wird sie bei der Entstehung des Gartens von Horst Zinnert aus Bischofsgrün, der selbst eine Seheinschränkung hat. 2019 haben sich die vier Gemeinden Bad Alexandersbad, Bad Berneck, Bischofsgrün und Weißenstadt zusammengeschlossen, um im Rahmen der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) touristische Projekte im Fichtelgebirge zu realisieren.

Die Kräutergärten sollen in jedem der vier Orten entstehen und sich thematisch voneinander unterscheiden. Beim Aromagarten in Bischofsgrün liegt der Fokus auf Kräutern, die „gut zu riechen sind“. Seheingeschränkte Kurgäste erfahren so die Pflanzen aus der Region, sagt die Umsetzungsbegleiterin Pöschl. Sie erhofft sich eine Förderung durch das LEADER-Programm des Landwirtschaftsministeriums.

Für dieses Jahr planen Theresia Pöschl und ihr Team 16 Projekte im Fichtelgebirge, fünf davon in Bischofsgrün. Allein hier hat sie ein Budget von 33000 Euro zur Verfügung. Unter anderem soll Wülfersreuth mit dem Geld einen Lebensmittel-Automaten bekommen, der rund um die Uhr regionale Eier und Kartoffeln anbietet. Durch mehr Barrierefreiheit will die Bürgerinitiative Bischofsgrün den Walderlebnispfad für sehbehinderte Menschen zugänglich machen. Dabei möchte Theresia Pöschl unterstützen. Außerdem soll zur geplanten Wintersportausstellung eine automatisierte Eingangstür für Rollstuhlfahrer eingebaut werden.

Zusätzlich zu den Projekten sitzt der Verein gerade über einer Reisepauschale: Urlauber, die die vier Orte im Fichtelgebirge besuchen, sollen die Möglichkeit bekommen, Ausflüge und Unterkünfte im Paket zu buchen.

All diese Projekte und Investitionen lohnen sich laut Theresia Pöschl jetzt mehr denn je. 2020 habe man gesehen, dass Touristen viel in der Region unterwegs sind. Außerdem: „Der Sonntagsausflug der Oberfranken geht eher ins Fichtelberg als nach Spanien.“

Schon im vergangenen Jahr plante der bayerische Heilbäderverband, Kurwälder zu zertifizieren. Theresia Pöschl kümmert sich darum, dass die vier Kurorte im Fichtelgebirge ihre Wälder als Erholungsort eintragen lassen. Aktuell konkurriert das Areal am Weißen Main in Bischofsgrün mit 14 weiteren Wäldern in Bayern um eine solche Zertifizierung.

Die Bürgermeister der vier Kurorte treffen sich alle sechs Wochen, um sich über die touristischen Entwicklungen in den Gemeinden auszutauschen. Der ILE-Zusammenschluss hat das Ziel, gemeinsam mehr Urlauber zu erreichen. „Unsere Touristen bleiben nicht für zwei Wochen am selben Ort. Sie möchten sich noch mehr anschauen“, sagt Theresia Pöschl. Deswegen sei es für die vier Gemeinden von Vorteil, gemeinsam aufzutreten.

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