Die Erneuerung der beiden Ochsenkopf-Seilbahnen hat jetzt auch offiziell begonnen. Am Montag wurde an der künftigen Bergstation der Kabinenbahnen Nord und Süd der Grundstein für das gut 40 Millionen Euro teure Projekt gelegt. Dabei veröffentlichte das Landratsamt Bayreuth auch den Zeitplan – und dieser dürfte besonders den Wintersportlern gefallen.
Generell ist der Zeitplan zur Erneuerung der Seilbahnen ein sehr ambitionierter, doch liegen die Verantwortlichen momentan voll im Soll, heißt es in der Mitteilung. Bereits im März erfolgte der Abriss der Seilbahn und der Gebäude, im April begannen die Fundamentarbeiten an der Strecke, im Mai wurde mit den Rohbauarbeiten begonnen. Derzeit laufe die Stützenmontage, die noch bis Ende des Monats dauern wird. Im Oktober soll dann der Seilzug angebracht werden.
Verlaufen die Arbeiten am Ochsenkopf weiterhin derart reibungslos, kommen Besucher noch in diesem Jahr auf der Nordseite in den Genuss der neuen Bahn. Die Fertigstellung der Gebäude ist bis November dieses Jahres vorgesehen, so dass die Übergabe der Seilbahn Nord am 22. Dezember dieses Jahres erfolgen kann.
Sicherer Transport für Kinder
Für Landrat Florian Wiedemann liegen die Vorteile dabei auf der Hand: „Durch die neue Bahn gewährleisten wir einen besseren und sichereren Transport von Kindern. Außerdem schaffen wir eine Barrierefreiheit, die wir so bislang noch nicht hatten.“ Darüber hinaus sei durch die Zehner-Gondeln ein ganz anderer Lieferverkehr in Richtung Gipfel möglich. Die Eröffnung der Südseite soll dann ein Jahr später, im Dezember 2024, erfolgen.
„Das ist ein historischer Moment. Mit der Grundsteinlegung nehmen wir bei diesem wegweisenden Projekt nicht nur weiter Fahrt auf, wir treten nun auch in die heiße Phase der Bauarbeiten ein“, sagte Wiedemann, der zu diesem besonderen Ereignis unter anderem Staatsminister Thorsten Glauber auf dem Ochsenkopf begrüßen durfte.
Weiterer Förderbescheid
Der bayerische Umweltminister betonte: „Dass wir zu diesem Anlass hier heute stehen dürfen, ist eine riesige Leistung. Es ist die Leistung einer gesamten Region, die leidenschaftlich für dieses Projekt gekämpft hat.“ Glauber hatte zur Feier einen Nachförderbescheid der Bayerischen Staatsregierung in Höhe von 1,77 Millionen Euro mitgebracht. Dieser war aufgrund gestiegener Beschaffungs- und Materialkosten nötig. Damit belaufen sich die Zuschüsse für das Bauprojekt nun auf 14,13 Millionen.
Bereits bei der ersten Seilbahngeneration wurde bei der Grundsteinlegung am 9. September 1968 eine Zeitkapsel durch den damaligen Landrat Josef Kohut in die Grundmauer der Bergstation eingesetzt. Diese Zeitkapsel wird im nächsten Jahr beim Abriss der alten Bergstation wieder freigelegt werden.
Wiedemann betonte abschließend, dass die Bahnen "die Attraktivität des Ochsenkopfs massiv steigern werden“. Er wies zudem darauf hin, dass das gesamte Vorhaben streng wasser- und naturschutzrechtlich begleitet wird. „Dadurch, dass wir auf der bestehenden Seilbahntrasse geblieben sind, können wir die nötigen Eingriffe in die Natur ohnehin auf ein Minimum reduzieren“, sagte er.
Zahlen zur neuen Seilbahn
- Kosten für Seilbahn Nord: 25,63 Millionen Euro, 30 Prozent Förderung vom Freistaat Bayern, 7,69 Millionen Euro
- Kosten für Seilbahn Süd: 15,58 Millionen Euro, Fördersatz 30 Prozent, 4,67 Millionen Euro
- Nachförderung: 1,77 Millionen Euro wegen gestiegener Beschaffungs- und Materialkosten
- Gondeln bieten Platz für zehn Personen
- Beförderung von 2000 Personen pro Stunde
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