Fichtelberg
16.11.2018 - 11:21 Uhr

Sonne für die Felsen

Mensch, Tier und Natur profitieren von Freistellungen im Wald des Steinachtals. Auch das Landschaftsbild in der Region wird abwechslungsreicher.

Revierleiter Peter Schöffel (unten links) zeigt Forstunternehmer Matthias Opitz (oben), welche Bäumchen entfernen werden müssen. Bild: exb
Revierleiter Peter Schöffel (unten links) zeigt Forstunternehmer Matthias Opitz (oben), welche Bäumchen entfernen werden müssen.

Entlang des Hühnleinswegs zwischen Warmensteinach und Sophienthal ließ der Forstbetrieb Fichtelberg in der vergangenen Woche die Felsen vom dichten Fichten- und Buchenaufwuchs freistellen. Jetzt bieten sie Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen sowie eindrucksvolle Anblicke für Naturfreunde. Wie ein Bergsteiger mit Klettergurt und Bergseil turnt Matthias Opitz an den teilweise überhängenden Felsen am Hühnleinsweg. Aber nicht zum Spaß ist der schwindelfreie Forstunternehmer aus Sophienthal hier unterwegs, oberhalb des beliebten Wanderweg, der auf halber Höhe entlang der Westseite des Steinachtales verläuft.

Mit der Motorsäge entfernt er dicht aufgewachsenen Fichten- und Buchenpflanzen Die kleinen Bäumchen schirmen das wärmende Sonnenlicht von den Phyllit-Felsen ab, halten das schiefrige Gestein kühl und schattig. Das hat Folgen: Reptilien, Insekten und andere Krabbeltiere suchen hier vergeblich nach warmen Plätzen, um sich zu sonnen. Seltene Pflanzenarten wie die Schwefel­flechte, bekommen zu wenig Licht zum Wachsen. Wanderer bemerken die Felsen kaum unter dem dichten Aufwuchs von Bäumen. Aber das wird jetzt anders, wie Peter Schöffel, Leiter des Forstreviers Weidenberg, beschreibt: „Hier können wir mit wenig Aufwand etwas Gutes tun für Mensch und Natur. Indem wir den Aufwuchs von den Felsen entfernen, kann das Sonnenlicht bis zum Grund vordringen und das Gestein erwärmen. Davon profitieren Tiere und Pflanzen gleichermaßen. Und auch das Landschaftsbild wird abwechslungsreicher.“

Die Maßnahme steht im Einklang mit dem Naturschutzkonzept der Bayerischen Staatsforsten und wird als besondere Gemeinwohlleistung durch das Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten in Bayreuth gefördert. Vom Ergebnis der Aktion ist Förster Peter Schöffel begeistert: „Dank dieser Maßnahme ist der Natur geholfen und der Weg mit seinen Ausblicken ein Hochgenuss für jeden Wanderer und Naturfreund.

Arten wie diese gelbe Schwefelflechte profitieren vom neuen Lichtgenuss. Bild: exb
Arten wie diese gelbe Schwefelflechte profitieren vom neuen Lichtgenuss.
 
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