"Grüß Gott, darf ich volltanken?" Der kaum achtjährige Armin Kellner stand in den 1950er-Jahren schon an der Tankstelle seines Vaters und richtete diese Frage durch die heruntergekurbelten Fenster von Kundenautos. Die Fahrer blieben bequem sitzen, das war damals üblich. Armin tankte, kassierte, brachte Wechselgeld – und freute sich über jeden "Nickel" Trinkgeld. Hilfsbereit und tatkräftig – Eigenschaften, die ihn bis heute auszeichnen. An diesem Samstag, 12. Juli, feiert Armin Kellner seinen 80. Geburtstag – mit seiner Ehefrau Monika, Tochter Sigrid und Schwiegersohn Marc, Sohn Uli und Schwiegertochter Beate, den vier Enkelkindern Nicolas, Lillian, Josefine, Theresia sowie zahlreichen Gästen.
Nach dem Besuch der Knabenoberrealschule in Weiden absolvierte Armin Kellner eine Lehre als Kfz-Schlosser bei Audi in Ingolstadt. Dort lernte er auch gleich in der ersten Stunde seine spätere Ehefrau kennen. Es folgte ein Studium in München, 1968 schloss er als Ingenieur für Wirtschaftstechnik ab. Am 17. April 1969 wurde sein Leben schlagartig auf den Kopf gestellt: Sein Vater Christoph, weithin besser bekannt als "Bartl-Stoffl", kam bei einem tragischen Auto-Unfall ums Leben. Armin – damals erst 23 Jahre alt – übernahm von heute auf morgen die elterlichen Betriebe, unter anderem die Firma Auto Kellner.
Fußball, Tennis und Kirche
Seither hat Armin Kellner – neben seiner jahrelangen freiberuflichen Tätigkeit für die Kfz-Akademie als Seminarleiter und Berater – unterstützt von seiner Frau, Tochter Sigrid, Sohn Ulrich und einem ebenso fachkundigem Team Generationen von Kunden bedient und beraten, in der Werkstatt, in der Tankstelle und im Shop. 2023 dann der Wandel: Die Tankstelle "Tanken & mehr" wurde auf eine Tankautomaten-Station unter der Bezeichnung "AVIA-X-Press-Tankstelle" umgestellt. Im Original erhalten geblieben sind die Postagentur, die "Naabtalrast" und der "Shop beim Bartl", wo es vom ofenfrischen Croissant bis zur regionalen Handarbeit alles Mögliche gibt und keine Wünsche offen bleiben – ein gutes Wort, Rat, Tat und Hilfe inklusive.
Armin Kellner war und ist aber noch weit mehr als ein Unternehmer. Als Gemeinderatsmitglied, als langjähriger Fußballspieler für den TSV Fichtelberg in sämtlichen Altersklassen, als Gründer und langjähriger Vorsitzender des Tennisclubs Fichtelberg und in anderen Funktionen hat er sich über Jahrzehnte hinweg für das gesellschaftliche Leben engagiert. Auch in der Pfarrgemeinde ist er tief verwurzelt: 24 Jahre lang leitete er den Pfarrgemeinderat und gründete mit Helga Leichtl den Bibel- und Gebetskreis, aus dem später die Jugendmusikgruppe der Pfarrei hervorging, die immer noch Gottesdienste gestaltet.
Man spürt, wie viel Herzblut in seiner Lebensgeschichte steckt, wenn man ihn erzählen hört: zum Beispiel von seinen Erlebnissen als ADAC-Pannenhelfer, von einem fast verschwundenen Auto, von der erfolgreichen Suche im Schnee nach einem Autoschlüssel und dem Ehering eines Fahrers oder von einer abenteuerlichen Fahrt mit seiner damals 13-jährigen Schwester von Fichtelberg nach Piräus in Griechenland – dort hatte sein Vater einen Autosalon zum Verkauf von Gebrauchtwagen.
Bitte um Spenden
Zu seinem 80. Geburtstag hat Armin keinen Wunsch für sich selbst. Vielmehr bittet er um Hilfe und Unterstützung für seine Enkelin Lillian Mae und deren Ehemann Dalton, die in der Nähe von Houston in Texas (USA) leben. Dalton leidet an den Folgen eines unverschuldeten, massiven Schädel-Hirn-Traumas. Der Weg zur Genesung ist lang und kostspielig.
Armin Kellner hat daher eine Spendenaktion ins Leben gerufen: Bis Sonntag, 13. Juli, steht im "Shop beim Bartl" eine Spendenbox bereit. Außerdem ist bei der Sparkasse in Fichtelberg ein Spendenkonto eingerichtet (IBAN: DE21 7735 0110 0000 8660 04). Der Jubilar dankt jetzt schon allen hilfsbereiten Menschen und bittet abschließend: "Beten Sie mit uns für das junge Paar."
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