Fichtelberg
10.11.2022 - 11:30 Uhr

Virtual Reality beim Forst: Forstbetrieb Fichtelberg trainiert Holzernte am Computer

Unterstützt durch Sicherheitsingenieur Sebastian Großmann von den Bayerischen Staatsforsten (rechts) trainiert Adrian Thoma den Umgang mit der Motorsäge in einem virtuellen Wald. Die VR-Brille auf dem Kopf zeigt dem Azubi beim Forstbetrieb Fichtelberg sein simuliertes Arbeitsumfeld. Bild: Forstbetrieb Fichtelberg/Martin Hertel/exb
Unterstützt durch Sicherheitsingenieur Sebastian Großmann von den Bayerischen Staatsforsten (rechts) trainiert Adrian Thoma den Umgang mit der Motorsäge in einem virtuellen Wald. Die VR-Brille auf dem Kopf zeigt dem Azubi beim Forstbetrieb Fichtelberg sein simuliertes Arbeitsumfeld.

Die Bayerischen Staatsforsten erproben neue Methoden bei der Ausbildung angehender Forstwirte: ein Training in virtueller Umgebung. Ausgerüstet mit einer sogenannten VR-Brille und Sensoren an der Motorsäge können die Azubis gefahrlos üben, Bäume zu fällen, wie der Forstbetrieb Fichtelberg mitteilt. Hinter dem virtuellen Baumfällen stecke viel mehr als nur ein nettes Erlebnis: Es schule die Beschäftigten und sensibilisiere für die Gefahren bei der Holzernte. Laut Mitteilung steht Adrian Thoma im Wald – an sich für ihn als Forstwirt-Azubi bei den Bayerischen Staatsforsten nicht ungewöhnlich. "Ein Mischwald aus Buchen und Fichten. Raschelnde Blätter und abgebrochene Äste liegen am Boden. Auf einer Lichtung steht ein Pick-up, dessen Ladefläche mit allerhand Holzfällungswerkzeug gefüllt ist." Von dort holt sich der Azubi Ausrüstungsgegenstände. Mit einem Tastendruck nimmt er die Geräte auf und trägt sie mit einem weiteren Tastendruck zu seinem Einsatzort. Die ganze Szene spielt sich in einer Computersimulation ab.

Statt seines Schutzhelms trägt Adrian Thoma eine sogenannte VR-Brille. Kleine Bildschirme in dem helmartigen Gerät vermitteln ihm ein räumliches Bild des simulierten Waldes. Kopfhörer geben den passenden akustischen Eindruck. Sensoren erfassen Kopfbewegungen, Handgriffe, die Position der Motorsäge. In Wirklichkeit steht er auf dem Fliesenboden in der Ausbildungswerkstatt des Forstbetriebs Fichtelberg. Als Trainer unterstütze ihn Sebastian Großmann, Sicherheitsingenieur bei den Bayerischen Staatsforsten. Mit der Bayerischen Landesunfallkasse habe er "das innovative, bisher deutschlandweit einmalige Simulationsprogramm" entwickelt. In die Übungen könne er verschiedene Szenarien einbauen. „Ziel beim Training ist es, die Gefahrenwahrnehmung zu schulen“, wird Großmann in der Mitteilung zitiert. Natürlich ersetze das Training in der virtuellen Realität nicht die Ausbildung in der Wirklichkeit. Das Computerprogramm werte den Simulationslauf aus und erlaube sofortige Rückmeldung. Zukünftig sollen mit der VR-Brille auch ein Auffrischungstraining für erfahrene Forstwirte angeboten und mit ihr die Führungskräfte der Bayerischen Staatsforsten für die Gefahren bei der Holzernte sensibilisiert werden.

 
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