Schön und nachdenklich stimmt es, in Erinnerungen zu schwelgen und in einer einst verschworenen Gemeinschaft alte Bilder anzuschauen, oft noch in schwarz-weiß und gestochen scharf: Viel Zeit dazu war bei einem Klassentreffen im Gasthof Specht, zu dem Armin Kellner eingeladen hatte. Vor 70 Jahren war er mit 18 weiteren Schulkameradinnen und -kameraden im Schulhaus in Fichtelberg eingeschult worden. Klar, dass es da viel zu erzählen gab, zu erfahren, was aus den ehemaligen Mitschülerinnen und -schülern geworden ist. Dabei wärmten sie auch so manchen Schulstreich auf.
Eingeladen hatte Armin Kellner auch die Jahrgänge 1944 und 1946, „weil wir uns jeweils für ein Jahr ein Schulzimmer teilten. Das war mit Vierer-Holzbänken ausgestattet“, erinnerte er sich. „Oben war ein Tintenfass eingelassen, einen Füller gab es noch nicht. Kein Wunder, dass oftmals ein Tintenklecks das Schöngeschriebene versaute“, konnte er jetzt über die kleinen Missgeschicke von damals lachen. Der Ofen im Klassenraum wurde, wie damals üblich, mit Sägespänen geheizt und hat oftmals regelrecht geglüht.
Karl-Heinz Glaser, ehemaliger langjähriger Gemeinderat und Zweiter Bürgermeister, brachte seine Schulfreunde kommunalpolitisch auf den neuesten Stand. Nach einem Verstorbenen-Gedenken trafen sich die Erstklässler von einst im ehemaligen Schulhaus. „Äußerlich hat sich das Gebäude nicht viel verändert“, stellten sie fest. „Aber der Eingang ist moderner geworden“, sagte Herta Kastl, geborene Frank. Der Anbau ist neu und die Schulküche, in der die Mädchen der 7. und 8. Klasse kochen lernten, gibt es nicht mehr – auch die Wohnungen des Lehrers und Schulleiters nicht. "Zu unserer Schulzeit war im Schulhaus auch noch die Gemeindekanzlei untergebracht, die später in mein Elternhaus in der Bayreuther Straße umzog", erzählte Herta Kastl. In Zusammenhang mit den ersten Schuljahren erinnerte sich Karl-Heinz Glaser auch an seine Ministrantenzeit und daran, dass in der Sakristei manchmal heimlich der Messwein probierte wurde.
Der am weitesten Angereiste, Anton Krockauer, kam aus Berlin. Ernst Kral ist in Rosenheim zu Hause. Letzterer hatte für alle Ex-Abc-Schützen eine Zuckertüte mitgebracht, gefüllt mit einem Los. Armin Kellner „gewann“ einen Regenschirm, damit „er immer im Trockenen stehen kann“. Damals wurden nur Kinder aus Fichtelberg eingeschult. Die Neubauer (Ortsteil von Fichtelberg) hatten ein eigenes Schulhaus. Armin Kellner erinnerte sich: „Da war die Konkurrenz besonders bei den Bundesjugendspielen sehr groß.“














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