Die Feuerwehr ist der zentrale Verein in Filchendorf. Fast aus jedem Haushalt gibt es mindestens ein Mitglied bei der Feuerwehr. Ausrücken musste die kleine Wehr bislang mit einem Anhänger, der die Ausrüstungsgegenstände enthielt. Gezogen wurde er von einem Traktor. Doch es wurde immer schwieriger, schnell eine Zugmaschine parat zu haben. Der letzte Anhänger wurde in den 1970er Jahren angeschafft und darf nun in Rente gehen.
Das neue Fahrzeug ist ein Tragspritzenfahrzeug (TSF) der Marke Ford mit moderner Grundausstattung und Platz für 6 Personen. „Die Gerätschaften sind optimal platziert", berichtet Vorsitzender Jürgen Gebhard. Sie können nicht nur bei Brandeinsätzen, sondern vielfältiger zum Beispiel bei der Verkehrsabsicherung eingesetzt werden. "Dies war mit dem alten Anhänger wegen dem fehlenden Blaulicht zur Selbstabsicherung nicht möglich.“
Das sei auch Ansporn für die Jugendfeuerwehr, da die neuen Ausrüstungsgegenstände ein breiteres Spektrum bei Übungen bieten. Großer Vorteil des eher kleinen Löschfahrzeugs: Es darf mit dem alten 3er- Autoführerschein gefahren werden.
Der Feuerwehrverein feierte die Fahrzeugsegnung mit einem rauschenden Fest. Start war am Pfingstsamstag mit einer „Blaulichtnacht“ zu den zünftigen Party-Klängen der „Feierhaislboum“. Bis in den Morgen wurde gefeiert und getanzt.
Am Pfingstsonntag marschierte der Kirchenzug mit zahlreichen Feuerwehrabordnungen aus der Umgebung zum Festzelt. Dort zelebrierte Pfarrer Hartmut Klausfelder den Gottesdienst. Klausfelder hatte eine Zündkerze mitgebracht und spannte so recht originell den Bogen von der Motorisierung zum Pfingstfest. Beides brauche eine Energiequelle zur Zündung, damit es schließlich zur Bewegung kommt. "Der Funke springt über: bei den Feuerwehrlern, um Leben zu retten und um die Jugend für die Feuerwehr zu begeistern. Beim Glauben und zwischenmenschlichem Miteinander zur Überbrückung der Distanz zwischen den Völkern und den Sprachen." Den Gottesdienst begleitete der Posaunenchor Neustadt am Kulm unter der Leitung von Karin Müller-Bayer.
Bei der anschließenden Fahrzeugsegnung dankten sowohl Kommandant Ulli Preißinger als auch Fahrzeugpatin Eva Hübner all den Verantwortlichen, die das neue Fahrzeug ermöglicht haben. Dabei ließen beide teils in Gedichtform die gut acht Jahre Revue passieren, die von der Antragstellung bis zum Einzug mit Musik und Tatütata in den Heimatort Filchendorf vergingen.
Im Festzelt hoben Landrat Andreas Meier und Bürgermeister Wolfgang Haberberger hervor, wie wichtig die Feuerwehren auf dem Dorf seien und wie gerne man geholfen habe. Man habe das Geld auch erst zusammensparen müssen, meinte Haberberger. Der Feuerwehrverein habe auch seinen Beitrag geleistet und die vorgeschriebene Absauganlage im Feuerwehrhaus sowie deren Einbau selbst finanziert, ergänzten Preißinger und Gebhardt.
Beide freuten sich über die rege Teilnahme der umliegenden Feuerwehren an den beiden Festtagen. Der Patenverein, die Feuerwehr Burkhardtsreuth, überreichte ein Geschenk. Auch eine kleine Abordnung der seit 30 Jahren befreundeten Feuerwehr aus Bochow in Brandenburg gratulierte.
Zum Weißwurstfrühschoppen spielte die Stadtkapelle Grafenwöhr. Mit Kaffee und Kuchen sowie Spezialitäten vom Grill kamen die Gäste am Nachmittag auf ihre Kosten. Für die Kinder gab es eine Hüpfburg. Gesprächsthema und Besichtigungsobjekt für Jung und Alt war das neue Auto und seine Ausstattung.
Von Jung und Alt wurden jedoch die Geräte im neuen Feuerwehrfahrzeug bestaunt und immer wieder standen kleine Grüppchen der aktiven Feuerwehren am Auto zusammen, um die Verwendung der Geräte zu vergleichen, zu beraten und zu diskutieren.
Feuerwehr Filchendorf
- 146 Mitglieder
- 33 Aktive, davon 10 Damen
- 14 Jugendfeuerwehrleute
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.