Wegen Corona durfte sie diesen Ehrentag nur im engsten Kreis der Familie begehen. Doch einige Filchendorfer setzten alles daran, um ihrer Johanna unter Wahrung der Sicherheitsauflagen zu diesem besonderem Wiegenfest zu gratulieren: Sie trafen sich mit der Jubilarin im Garten und konnten, durch einen Zaun getrennt, Geschichten von früher austauschen.
Andere Filchendorfer und auch Neustädter hatten wegen des Ansteckungsrisikos ihren Geburtstagsgruß per Post geschickt. Die 100-Jährige, die sich darüber sehr freute, dankt für alle Aufmerksamkeiten.
Über 50 Jahre war Johanna Köcher in Filchendorf zu Hause. Zuvor wohnte sie mit ihren Eltern in Trabitz. Schon in jungen Jahren war sie viel unterwegs und half auf verschiedenen Bauernhöfen mit. Dabei lernte sie ihren späteren Mann Adolf kennen. Dieser sammelte mit seinem Pferdefuhrwerk in den umliegenden Dörfern die Milch ein und fuhr sie zur Milchhalle nach Trabitz.
Nach der Heirat im Jahre 1947 siedelte das Paar nach Filchendorf um. Aus der Ehe gingen eine Tochter und ein Sohn hervor. Heute sind zwei Enkelkinder und drei Urenkel der ganze Stolz der rüstigen Jubilarin, die seit 1975 Witwe ist.
Im Wald Kräuter und Beeren zu sammeln, gehörte früher zu ihren Hobbies. Aus den Blüten wusste sie auch schmackhafte Tees zuzubereiten. Im Winter war Stricken angesagt. Dabei versorgte sie die ganze Familie und auch Freunde mit selbstgefertigten Socken. Gerne half sie auch den Bauern bei der Erntearbeit.
1997 zog Johanna Köcher nach Neustadt am Kulm, wo sie bis 2016 wohnte. Nach dem Tod ihrer Hauswirtin folgte der Umzug zur Tochter nach Speichersdorf. Dort blieb sie nur wenige Monate: Nach einem Oberschenkelbruch und dem folgenden Krankenhausaufenthalt wurde das Luise-Elsäßer- Seniorenwohnheim ihre neue Wohnstätte.
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