Seit Wochen irritierte der Blick auf die Turmuhr an der katholischen Johannes-Kirche in Floß. Die Zifferblätter der Uhr zeigten ständig 17 Uhr an. Der Grund dafür: Ein Blitzschaden hatte das Uhrwerk im Turm lahmgelegt.
Pfarrer Max Früchtl und die Kirchenverwaltung bemühten sich, die Reparatur so schnell wie möglich ausführen zu lassen, doch das war gar nicht so einfach. Der Taubenkot im Turmbereich erschwerte den Zugang zum Uhrwerk und verhinderte eine schnelle Reparatur. Die Tauben suchten nach dem Abbau des Turmkreuzes vor vier Jahren ein Zuhause, erspähten die Öffnungen, nisteten sich im Turm ein, brüteten und vermehrten sich in einem unglaublichen Ausmaß.
Pfarrer und Kirchenverwaltung standen vor dem Problem, dass Tauben eine Reihe von Parasiten haben und als Schädlinge gelten. Der Taubenkot birgt gesundheitliche Risiken und kann gefährlich sein, daher war bei der Entsorgung Vorsicht geboten. Jetzt konnte dieses Problem endlich gelöst werden. Eine Spezialfirma aus Nürnberg arbeitete drei Tage lang daran, den Kot zu entsorgen und die befallenen Stellen im Turm zu desinfizieren. Die Kosten beliefen sich auf über 11.000 Euro, ohne dass es dafür eine Entschädigung gab. Die Kirchengemeinde musste diesen Betrag selbst aufbringen.
Vor wenigen Tagen war es endlich soweit: Die kaputte Turmuhr wurde repariert und zeigt jetzt wieder auf die Sekunde die genaue Zeit an. Ein schönes Geschenk für die Pfingstfeiertage.
Na 11.000 € sind für die katholische Kirche noch nicht mal Peanuts!!!
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