Der Marktrat befasste sich vor Kurzem mit der Ausweisung einer Sonderfläche "Beherbergungsbetrieb mit Wohnen der Betriebsleitung". Damit ist die Änderung des Flächennutzungsplans für die Raststation und die Aufstellung eines Bebauungsplans am Bocklradweg gemeint.
Im Anschluss an die jetzigen Parkplätze sollen in den nächsten Jahren sechs kleine Ferienhäuser mit insgesamt 36 Betten entstehen, erklärt Inhaber Harald Schaller. Allerdings könne man nicht von Pavillons sprechen, von denen im Marktrat die Rede war. "Es handelt sich um Häuser in Holzbauweise mit einer Grundfläche von etwa 50 Quadratmetern." In denen sollen im Erd- und im Dachgeschoss drei Doppelzimmer entstehen. Obendrauf soll ein Dach in regionstypischer Form.
"Wir wollen erst mal mit zwei Häusern beginnen und dann erweitern", erklärt Schaller. Um die Bauleitplanung kümmert er sich selbst zusammen mit Bautechniker Winkler aus Grafenreuth. Schaller kennt sich damit ganz gut aus. Er ist nicht nur Nebenerwerbsgastronom, sondern auch Sachverständiger für Immobilienbewertung. Bereits in der nächsten oder übernächsten Marktratssitzung könnten die Pläne zur Auslegung vorliegen. Die entsprechenden Gutachten sind bereits da. Geht alles glatt, könnte Ende 2019 Baubeginn sein. Im Frühjahr 2020 würde die Familie dann die ersten Gäste für die vorerst zwölf Betten erwarten. "Sinnvoll und gemütlich" soll es werden, sagt Chefin Renata Schaller. Nicht nur für Radtouristen, sondern auch für Monteure und Geschäftsleute, die bisweilen Probleme haben, in Weiden ein Quartier zu finden.
Dafür wollen die Schallers rund 300 000 Euro im ersten Bauabschnitt investieren. Dabei geht es auch um die Zukunft von Tochter Veronika, die in Wiesau die Schule für Hotel- und Touristikmanagment absolviert hat und alle Voraussetzungen für den Pensionsbetrieb mitbringt. Der Ausbau des Betriebs kommt für viele überraschend. Die Familie sah sich Anfang 2017 gezwungen, an Sonn- und Feiertagen ihr Gasthaus zuzusperren. Es war einfach kein Personal zu bekommen, um den Ansturm zu bewältigen. Seit Mai ist jedoch auch an diesen Tagen wieder offen, allerdings nur von 14 bis 20 Uhr. Ohne den arbeitsintensiven Mittagsbetrieb, wo sich an Biergartentagen schon mal 150 bis 200 Radler zur Einkehr tummeln, ist es für die Familie leichter zu stemmen.
Dass auch für einen Übernachtungsbetrieb das Personalproblem bleibt, glaubt Harald Schaller nicht. Um das Administrative kümmert sich Tochter Veronika, und für Frühstück und Zimmerservice wären die Arbeitszeiten beispielsweise auch für junge Mütter attraktiv. Sie wären mittags fertig.
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